War Weihnachten früher schöner?
Lasset die Kassen froh erklingen
Diese Frage stelle ich mir jedes Jahr. Der Geist von Weihnachten verblasst immer mehr. Alles wird zu kommerziell und das steigert sich von Jahr zu Jahr immer mehr. Wenn man zur Weihnachtszeit den Radio oder den Fernseher aufdreht und dann vom Obmann der Wirtschaftstreibenden hört, dass der Handel auch heuer wieder mit dem Weihnachtsgeschäft mehr als zufrieden ist, er sich aber bis Weihnachten noch einen Zuwachs erwartet, dann bedeutet dies eine Aufforderung noch einmal richtig nachzulegen und kaufen bis zum Tag der Erlösung, denn das Leistungssoll muss von allen erfüllt werden. Und unsere Tiere? Ja ob sie wollen oder nicht, sie werden mit eingebaut. Schließlich betrachten die unzähligen Truthähne, Gänse und Karpfen das Weihnachtsfest doch auch als Erlösung, wenn sie gut zubereitet am Gabentisch serviert werden. Ja Weihnachten ist der Höhepunkt des Jahres, denn zu Weihnachten hat der Heiland den Einzelhandel gerettet – Amen und Halleluja! Weihnachten war doch immer die Zeit der Stille und Besinnung, bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke her müssen. Damit begann der ganze Stress. Was passiert heutzutage, wenn man so wie bei uns früher, einfach einmal ein Buch schenkt, oder etwas selbst gestricktes? Dann ist die Enttäuschung groß, wenn das Christkind nicht das gebracht hat, was man auf ellenlangen Seiten als Wunschzettel notiert hat. Schon unsere Kinder werden in diesen Weihnachtsstress mit eingebaut und vergessen dadurch die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes. Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, war Weihnacht immer, was es sein sollte, ein Familienfest. Wo von der Mama der Baum geschmückt wurde und mein Vater mit uns Kindern währenddessen spazieren gegangen ist und bei der Rückkehr wurden die Kerzen angezündet und mit einer kleinen Glocke zur Bescherung geläutet. Und die Freude war bei uns immer sehr groß. Das gemeinsame Essen, Weihnachtslieder zu singen und dann zusammen schöne Spiele gespielt haben. Heuer zu Weihnachten werde ich einmal Batterien mit der Aufschrift „Spielzeug noch nicht enthalten“ verschenken. Mal sehen, was dann passiert.
In diesem Sinne: „Lasset die Glocken hell erklingen und das Christkind uns
erscheinen ... oder Kling Glöckchen Klingelingeling ... lasset die Kassen froh erklingen!
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