Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes (gefeiert fünfzig Tage nach Ostern)
Pfingsten - Der fünfzigste Tag

Warum feiern wir Pfingsten?
Nach Weihnachten und Ostern ist Pfingsten das dritte große Fest im christlichen Kirchenjahr. Pfingsten bedeutet "der fünfzigste Tag" und wird somit am 50. Tag nach Ostern gefeiert. Es soll an die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die in Jerusalem versammelten Apostel erinnern, die plötzlich in verschiedenen Sprachen reden und so das Wort Gottes zu allen Völkern bringen konnten. Pfingsten gilt daher als "Geburt" der Kirche.

Die biblische Pfingsterzählung
"Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab." (Apg 2,1-4)
Die Erzählelemente verweisen unmittelbar auf die alttestamentlichen Ereignisse am Sinai. Dadurch wird die enge Verbindung zu den jüdischen Wurzeln deutlich, wie auch durch den Konnex zwischen dem pfingstlichen Sprachwunder und der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel im Alten Testament (Gen 11,1-9).Dargestellt wird das Pfingstwunder der Sendung des Heiligen Geistes zumeist in Form einer Taube, die auf die Menschen herabkommt. In ländlichen Gebieten wird das Pfingstfest zugleich auch als Frühlingsfest begangen, bei dem Häuser geweißt und Birkenzweige an Türen und Fenstern angebracht werden.
Rund um Pfingsten werden auch österreichweit knapp viele Jugendliche gefirmt. Als eigenständiges Sakrament gibt es die Firmung seit dem Konzil von Florenz im 15. Jahrhundert. Die enge Verbindung mit Pfingsten rührt aus der Bedeutung des Sakramentes selber her.

Brauchtum
Pfingsten und der Pfingstmontag werden nicht nur aus religiösen Gründen gefeiert. Viele Bräuche sind verbunden mit Fruchtbarkeitsritualen und beziehen sich auf die Natur, die zu neuem Leben erwacht. Bräuche, die speziell am Pfingstmontag stattfinden, sind nicht bekannt. Die Pfingstbräuche sind regional sehr verschieden.Von den kirchlichen Riten sind das Pfingstfeuer, die Flurumritte am Pfingstmontag und der Wettersegen geblieben. Im Mittelalter war es Brauch, eine hölzerne Taube durch eine Öffnung im Kirchendach zu stecken und zu schwenken. Während der Gottesdienste am Sonntag und am Pfingstmontag durften Tauben frei in der Kirche fliegen.
Einer der bekanntesten Bräuche ist der sog. Pfingstlotter. Dabei handelt es sich um eine Puppe, die aus Stroh, Holz und Kleidungsstücken gefertigt wird. Die jungen Männer des Ortes stellen den Pfingstlotter möglichst unbemerkt vor die Tür, vor das Fenster oder aufs Dach einer jungen Dame, um ihr damit etwas unliebsam zu signalisieren, dass sie bald unter die Haube kommen solle. Aufgeweckte junge Frauen drehen manchmal den Spieß um und tragen das Bett eines abwesenden Burschen auf die Straße.
Wer am Pfingstsonntag zuletzt aus dem Bett steigt, gilt als "Pfingstlucke" (auch: "Pfingstochse" oder "Pfingstnigl"). Die gleiche Bezeichnung trägt ein Blumenstrauß vermengt mit Brennesseln, der Langschläfern ins Bett gelegt wird. Ein Brauch der etwas anderen Art ist das sogenannte Pfingststehlen (auch "Zamtragn"), das in der Bosheits- beziehungsweise Unfugnacht stattfindet. Junge Leute stehlen in der Nacht zum Sonntag bewegliche Gegenstände aus den Vorgärten. Am Sonntag werden diese auf dem Markplatz ausgestellt und können von den Eigentümern zurückgeholt werden. Allerdings funktioniert der Brauch nur noch in Dörfern, wo wirklich jeder jeden kennt. Ansonsten kann es passieren, dass spätestens nach dem Pfingstmontag den Pfingststehlern eine Anzeige droht.

Typische Gerichte
Die Pfingstmilch spielt bis heute beim Pfingstessen eine große Rolle: Nach der langen Zeit im Stall gaben die Kühe nach den ersten Tagen auf der Weide eine besonders gute Milch. Die Pfingstmilch, eine Milchsuppe aus Eiern und Mandeln, wurde von den Mägden ihren Verehrern serviert. Bauern schenkten die Pfingstmilch den Armen in der Hoffnung auf eine reiche Ernte. Aber auch die cremige Maibutter, gewonnen aus der ersten Milch mit einem besonderem Aroma und hohem Karotinanteil, darf beim traditionellen Pfingstessen nicht fehlen.Bis ins 19. Jahrhundert wurde im Rahmen des Pfingstochsenfestes der Pfingstochse zum Festmahl geschlachtet. Im Gegensatz zu Deutschland ist dieser Brauch in Österreich jedoch unüblich.
Mancherorts werden auch Pfingstbrezeln gebacken, ein ursprünglich aus Böhmen stammender Brauch.

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