Postpartner
Postpartner Hirtenberg hat Vertrag gekündigt. Wie es anderen geht.
"Mehr Service, kürzere Wege und längere Öffnungszeiten" verspricht die Post durch regionale Partnerbetriebe.
TRIESTINGTAL. Auch im Triestingtal stehen mehrere Postpartner als 'Nahversorger für Postdienstleistungen' zur Verfügung. Meist sind es Betreiber von Geschäftslokalen, in zwei Fällen die Gemeinden selbst. Alle verstehen dieses Geschäftsmodell als zusätzliches Service für ihre Kunden beziehungsweise die Bürger. Denn gleich vorweg: Ein einträgliches Geschäft ist eine Postpartnerschaft nicht.
Postpartner schließt
Das ist wohl auch der Grund, weshalb Claudia Rehpennig mit Ende Oktober ihren Vertrag mit der Post gekündigt hat. Ihren kleinen Biospezialitäten-Laden in der Hirtenberger Bahngasse wird sie Ende des Jahres komplett dicht machen. "Bezahlt werden die Postpartner über ein Prämiensystem", erklärt Rehpennig "Für einen Brief beläuft sich das im einstelligen, für ein Paket im zweistelligen Cent-Bereich, der aber noch versteuert werden muss." Das Christkind und die Hirtenberger müssen heuer ihre Weihnachtspackerln wohl beim Postpartner 'Unikateria' in Enzesfeld abgeben.
Voraussetzungen
Um Postpartner zu werden, braucht man eine Gewerbeberechtigung und mindestens fünf bis sechs m² freie Geschäftsfläche. Zusätzlich Lagermöglichkeiten für Briefe und Pakete bis 30 kg und 1,5 Metern Länge. Die Post stellt dann Beschilderung, Pult, Kasse, Waage usw. bereit und schult die Mitarbeiter. Davon sind mehrere nötig. Die Poststelle muss während der gesamten Öffnungszeit des Geschäftes zugänglich sein, Kranken- und Urlaubsvertretungen müssen eingerechnet werden.
Dienstleistungen
Postpartner übernehmen Brief- und Postsendungen zum Versand und halten etwa RSB-Briefe zur Abholung bereit. Postpartner Johann Grabner (ADEG Weissenbach): "Bei der Übernahme diverser Postwurfsendungen wird es manchmal mühsam. Wir machen viel Versand-Vorbereitungsarbeiten, die eigentlich der Kunde machen müsste. Aber das ist halt Dienst am Kunden."
Verantwortung
Robert Ivansich (Papier- und Schreibwaren Kral), der als Postpartner in Berndorf tätig ist, betont im Namen aller Kollegen: "Wir sind keine Filiale der Post, sondern deren Partner. Wir sind daher auch nur für die Abläufe in unserem Haus zuständig, nicht aber für die Zustellung durch den Briefträger. Deshalb sind wir auch keine kompetente Anlaufstelle für diesbezügliche Beschwerden." In zwei Ortschaften fungiert die Gemeinde als Postpartner, die auch fixe Gehälter bezahlt. In Altenmarkt wechseln sich die vier Mitarbeiterinnen des Bürgerservice ab. In Pottenstein stehen neben der Bürgerbüro-Angestellten zwei pensionierte Postbeamtinnen je zehn Stunden hinter dem Pult. Und auch Bürgermeister Daniel Pongratz selbst ist geschulter 'Postfuchs'.
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