Ortsentwicklung
Raumplanung wird in Pottenstein heftig diskutiert

- 'Die Grünen' luden zur Diskussion über Ortsentwicklung: Nationalrätin Ulrike Fischer, Gemeinderätin Susanne Lambroupolos, Florian Buchner
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Die Entwicklung des örtlichen Entwicklungskonzeptes und der Raumordnung beschäftigen die Gemeinde schon mehr als ein Jahrzehnt.
POTTENSTEIN (mw). "Nach meinem Amtsantritt 2018 wurde die Kanzlei Raum.Region.Mensch und damit der Raumplaner DI Michael Fleischmann mit der Erstellung eines Raumordnungsprogrammes beauftragt", berichtet Bürgermeister Daniel Pongratz. Und weiter: "Mit den Gemeinderatsfraktionen wurden 2019 die Potentiale unserer Gemeinde besprochen und gemeinsam wurden die Eckpunkte festgelegt. Wichtige Fragen wie, wie weit wollen wir wachsen, wie gehen wir mit Verkehrssituation um etc. wurden besprochen."
Verbindungsstraße
Quer durch alle Fraktionen einig scheint man sich darüber, dass der Hauptplatz eine Verkehrsentlastung braucht. Der Ortschef sieht die Lösung in einer neuen Verbindungsstraße, die die Straße vom Kremesberg mit der B18 verbindet. Sie soll vom 'Breiten Kreuz' kommend an der Ortsgrenze zu Berndorf in den Kreisverkehr bei der Heran-Villa münden. Das Projekt ist laut Ortschef Pongratz bereits weit gediehen und ziemlich fix. Gemeinderätin Eva-Maria Schütz von den Grünen: "Der Ortskern braucht nicht nur Verkehrsberuhigung, sondern gesellschaftliche Belebung. Die Menschen in unserer wachsenden Gemeinde brauchen nicht nur zusätzlichen Wohnraum, sondern sollen auch ihren sozialen Lebensmittelpunkt hier finden."
Unteres Feld
Das Hauptpotential der Weiterentwicklung liegt im Bereich des Feldweges, dort befinden sich aber auch die fruchtbarsten, landwirtschaftlichen Böden der Umgebung. Insbesondere 'Die Grünen' befürchten daher gerade hier Fehlentwicklungen bei Wohnbau und Gewerbe-Ansiedelungen. Sie orten aber auch zu wenig oder zu späte Mitsprache durch die Bürger. Dazu der Bürgermeister: "Die Bestandteile des Raumordnungsprogrammes, Verkehrskonzept, Siedlungskonzept und ökologische Gestaltung sind derzeit in Ausarbeitung und werden Ende September dem Gemeinderat zur Diskussion vorgestellt. Nachdem dieser Plan als Diskussionsgrundlage vom Gemeinderat freigegeben wird, startet die Miteinbeziehung der Bevölkerung. Daniel Pongratz verspricht: „Wichtig ist der richtige Umgang mit unseren vorhandenen Flächen. Der Erhalt unserer hochwertigen, landwirtschaftlichen Flächen hat oberste Priorität. Aber letztendlich liegt auch in genau diesem Bereich das größte Potential für die Weiterentwicklung. Sowohl betriebliche Nutzung, als auch Siedlungserweiterungen können dort vorgenommen werden.“
Film- und Diskussionsabend zur Ortsentwicklung
Beeindruckende Beispiele für positive Ortsentwicklungen zeigte der Film „Rettet das Dorf“, den die Grünen vor rund 70 Interessierten im Gasthaus Riegler zeigten. In einem anschließenden Impulsvortrag ging Roland Wallner vom Verein LandLuft auf die Grundprinzipien für „funktionierende Orte“ ein. Mit dem markanten Slogan: „das Beste am Krapfen ist die Fülle und die ist in der Mitte“ riet er zum Ausbau und der Attraktivierung der Ortskerne mit kurzen Fuß- und Radwegen und schön gestalteten öffentlichen Plätzen. „Nur so haben die BürgerInnen Lust, das Zentrum aufzusuchen, dann sind soziale Kontakte zwischen den BewohnerInnen und ein lebendiges Dorfleben möglich“. zu Gast in Pottenstein war auch die Grünen-Nationalratsabgeordnete Ulrike Fischer, Vizebürgermeisterin der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern. Sie setzt sich bei der anschließenden Diskussion ebenfalls für lebendige Orte mit Geschäften, Anbindung an den öffentlichen Verkehr und sicheren Radwegen ein. „Sinnvolle Raumordnung schafft mehr Lebensqualität, die Wertschöpfung bleibt bei den örtlichen Geschäften, durch kluge Verkehrskonzepte wird das Sich Treffen und das Einkaufen im Ortszentrum wieder attraktiv.“ Die Diskussion verlief streckenweise heftig. Manchen Besuchern war der gezeigte Film zu allgemein und die darin als Beispiele gezeigten Gemeinden nicht mit Pottenstein vergleichbar.
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