Wildunfälle
Schlechte Sicht, nasse Straßen: Vorsicht bei Wildwechsel

- Jägerin Isabella Oberhauser zeigt ein unscheinbares, aber hochwirksames Wildwarngerät.
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
Im Herbst besteht erhöhte Gefahr für Unfälle mit Wild
TRIESTINGTAL. Allein im Triestingtal fallen jährlich an die 100 Rehe dem Straßenverkehr zum Opfer. "Das ist nahezu ein Viertel des Abschussplanes", rechnet Bezirksjägermeister Karl Wöhrer vor. Für den Laien: Jedes vierte Reh, das laut behördlicher Verfügung von einem Jäger fachgerecht erlegt werden sollte, wird zuvor von einem Fahrzeug getötet.
Intelligente Wildwarngeräte
Nachweislich besser ist die Situation in jenen Jagdgebieten, die ihre Straßenränder an strategischen Punkten mit speziellen Reflektoren sowie solarbetriebenen optischen und optisch/ akustischen Wildwarn-Automaten aufgerüstet haben. Das Jagdrevier Hafnerberg-Peilstein beteiligt sich als bisher einziges im Triestingtal (als eines von rund 400 Revieren NÖ-weit) am Projekt „Wild & Verkehr“. Projektleiter Wolfgang Steiner von der BOKU-Uni: „Die bereits über 100.000 montierten Geräte reagieren im Anlassfall. Sie piepsen dann, wenn sich ein Wildtier der Straße nähert und blinken in einem Winkelbereich, in dem sie Fahrzeuglenker nicht blenden können."
Aus der Praxis
Revierleiter Thomas Staudigl aus Nöstach: "Wir haben von einem Hochstand aus Blickkontakt zu einem solchen Warnautomaten. Ich konnte mich wiederholt von der Wirkung überzeugen."
Bezirksjägermeister Karl Wöhrer wendet sich mit einem Rat an alle Fahrzeuglenker: "Wenn Sie Tiere vor sich auf der Straße sehen, schalten Sie bitte das Abblendlicht ein. Aufgeblendete Scheinwerfer blenden und irritieren das Wild und hindert es an der Flucht aus dem Gefahrenbereich."
Wildunfälle bitte melden
Zu den ohnehin enormen Verkehrsfallwild-Zahlen kommt noch eine hohe Dunkelziffer nicht gemeldeter Zusammenstöße. "Wildunfälle bitte im Sinne der Vermeidung unnötigen Tierleids sofort bei der Polizei melden. Unzählige angefahrene Tiere erliegen erst nach längeren Qualen ihren Verletzungen", so der oberste Jäger des Bezirks. Dass das Mitnehmen totgefahrener Tiere strafbar ist, sollte gemeinhin bekannt sein.
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