Tierschutz
Verein aus Leobersdorf lässt Streunerkatzen kastrieren
Laut Gesetz müssen Hauskatzen, die regelmäßigen Zugang ins Freie haben, vom Tierarzt kastriert werden.
TRIESTINGTAL. Die Kastrationspflicht gilt für alle Katzen, die nicht als Zuchttiere gemeldet sind. Leider ignorieren das manche Tierhalter, viele verwilderte Streuner haben gar keinen Besitzer.
Verein Streunertatzen
Gabriele Arnhof, Obfrau-Stellvertreterin des lediglich vierköpfigen Vereins "Streunertatzen" mit Sitz in Leobersdorf erklärt, warum das Thema so wichtig ist: "Bei Streunerkatzen sind Krankheiten sehr häufig. Der gefährliche Katzenschnupfen wird wegen seines harmlosen Namens oft unterschätzt. Die Tiere können daran sterben und auch andere Hauskatzen anstecken."
Enorme Vermehrungsrate
Katzen werden mit fünf Monaten geschlechtsreif und können binnen zwei Jahren für über 60 (!) Nachkommen sorgen. Um dieser 'Katzenpyramide' Herr zu werden, hat der Verein Streunertatzen 2020 ein bezirksweites Kastrations-Projekt gestartet. Gabriele Arnhof: "Wenn uns Fälle von Streunerkatzen gemeldet werden, bieten wir einen Kastenfallen-Verleih gegen Kaution an oder übernehmen das Projekt selbst." Dabei werden die Tiere, die sich oft in aufgelassenen Industriegebieten oder nahe Bauernhöfen herumtreiben, mit Einverständnis des Grundeigentümers gefangen und von Tierärzten kastriert. Noch während der Narkose werden sie durch einen Einschnitt am Ohr sichtbar gekennzeichnet. Die kastrierten Katzen werden, sofern es die Örtlichkeiten aufgrund ihrer Sicherheit und Versorgungslage zulassen, wieder am Fangort ausgesetzt. Ansonsten bietet der Verein private Pflegeplätze in Leobersdorf (für Katzenbabys) und Kottingbrunn (mit beschränkten Kapazitäten) und kooperiert mit dem Tierheim Baden.
Auf Spenden angewiesen
Bis zu 100 Tiere lässt der Verein jährlich kastrieren. Kostet bei Männchen rund 45, bei Weibchen über 80 Euro. "Unterstützung gibt's vom Land NÖ und von den Tierärzten. Nur das Verständnis seitens der Gemeinden könnte besser sein", so Gabriele Arnhof.
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