Tourismus
Wallfahrtsort Heilsamer Brunnen in Leobersdorf erlebt Renaissance
Der Heilsame Brunnen wird zu einem touristischen Ausflugsziel ausgebaut.
LEOBERSDORF. Dass die exponierte Kapelle an der Landstraße nach Sollenau bereits eine Hochblüte als Wallfahrtsort hatte, bezeugen die Andenkenhütten und die öffentliche WC-Anlage als Nebengebäude.
Sanierung und Revitalisierung
Mit einem 330.000 Euro schweren, von der LEADER Region geförderten Dorferneuerungs-Projekt sind bereits große Schritte zur Wiederbelebung getan worden. "Da immer wieder Risse an der Kapellen-Fassade auftraten, erfolgte eine statische Stabilisierung und eine neue Bodenplatte", erklärt Bürgermeister Andreas Ramharter. Besonders stolz ist man auf die dekorativen glasierten Tondachziegel, die man auch vom Dach des Stephansdoms in Wien kennt.
Neuer Holz-Pavillon
Geplant ist die Errichtung eines hölzernen Fest-Pavillons, der für Taufen, Hochzeiten und ähnliche Feierlichkeiten genützt werden soll. Zur Umgestaltung des Außenbereichs wurden die Reste der bis 2015 sehr nahe an dem sakralen Bauwerk vorbeiführenden Landstraße entfernt, eine der beiden Verkaufsbuden wird ebenso wie das WC örtlich versetzt.
Seine Entwicklung zur Pilgerstätte verdankt die Marienkapelle beim Heilsamen Brunnen, wie schon der Name vermuten lässt, dem nebenan entspringenden Quellwasser.
Heilendes Wasser
Erstmalige Erwähnung fand ein entsprechender Brunnen schon 1466. In der Pfarrchronik ist die Entstehungsgeschichte der heutigen Quelle mit 1626 datiert. Nach den drastischen Erzählungen nach dürfte nach einem Erdbeben und heftigem Sturm auf einem Krautacker eine Wasserfontäne aufgestiegen sein.
Die daraufhin gefasste Quelle sollte Wunder bewirken, es "...glaubten viele Gebrechliche, die dahin wallfahrteten, durch den theils innerlichen und theils äußerlichen gebrauch dieses Wassers geheilt zu seyn..."
Bald entstanden neben dem Brunnen mehrere Kapellen-Varianten, die durch Kriege, Plünderungen und Unwetter jeweils zerstört wurden. Zum 300-jährigen Bestehen 1926 pilgerten tausend Menschen dorthin, 300 nach einer Instandsetzung 1945.
Zur Geschichte
* 1466: erste Erwähnung eines Brunnens an dieser Stelle, vermutlich verschüttet
* 1626: urkundlich belegte Entspringung einer Quelle, vermutlich nach einem heftigen Erdbeben
* Eine hölzerne Kapelle mit Glocke wird 1683 während der Türkenbelagerung zerstört
* Die wieder errichtete Kapelle wird 1733 bei einem heftigen Sturm umgerissen
* 1855 wurde erstmals eine gemauerte Kapelle errichtet
* 1990 zuletzt generalsaniert
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.