Gesundheit
Zu wenig Kassenärzte

- Foto: Manfred Wlasak
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Triestingtal (mw). Leider steigen die Planstellen nicht mit dem Bevölkerungszuwachs. Im Gegenteil beklagen viele Orts-chefs Unterversorgung. Warum manche Planstellen nicht nachbesetzt werden können erklärt Gertraud Wohlmuth von der Ärztekammer unter anderem so: "Die geburtenstarken Jahrgänge, darunter auch viele Ärzte, haben nun das Pensionsalter erreicht." Bis 70 darf ein Kassenarzt ordinieren. Warum die schleppende Nachbesetzung der Praxen, wo sind die Jungmediziner? Gertraud Wohlmuth: "Die Ausländerquote bei Medizinstudenten ist ausgeschöpft, viele gehen nach der Ausbildung in ihre Heimatländer zurück." Heimische Jungärzte wollen sich oft die schwierige Administration und die Auflagen einer Kassenpraxis nicht antun und suchen Fixanstellungen mit geregelten Arbeitszeiten in Spitälern. Die Frauenquote bei den Jungmedizinern ist merkbar gestiegen. Logisch, dass durch Familienplanung und Kinderwunsch die Aufrechthaltung einer eigenen Praxis erschwert wird. Ärztinnen neigen am ehesten zur Kooperation in Gruppenpraxen.
Das Verbot einer Hausapotheke innerhalb von sechs Kilometern zur nächsten öffentlichen Apotheke macht die Sache nicht leichter. Eine entsprechende Gesetzesänderung zu dieser Regelung wurde leider neulich abgelehnt.
Die Lage im Triestingtal
Eineinhalb Stunden pro Woche ist die Ordination im Kindergarten Hernstein von einem Arzt aus Berndorf besetzt. Bürgermeister Nebel besorgt: "Schule und Kindergarten werden durch einen anderen Berndorfer Mediziner betreut, der nun in Pension geht." Ortschef Hermann Kozlik aus Berndorf: "Bereits zwei Bürger haben Privaträume als Arztpraxen angeboten. Wir suchen unter anderem durch Einschaltungen in Fachmagazinen nach einem Arzt." Dem Gemeindearzt Weissenbach (betreut auch Furth) steht nächstes Jahr die Pensionierung bevor, Bürgermeister Johann Miedl ist zuversichtlich über eine Nachfolge. Besorgt ist man in Pottenstein über die bevorstehende Pensionierung des Gemeindearztes, Bürgermeister Daniel Pongratz fehlen Fachärzte in der Nähe. Zufrieden mit der ärztlichen Versorgung in Altenmarkt-Thenneberg ist Bürgermeister Josef Balber, nicht jedoch mit der Erreichbarkeit der öffentlichen Apotheken.
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