Das Kabarettlied neu interpretiert
Kabarettlied aus Österreich: Die Kulturinitiative Bleiburg lässt in ihrer Eigenproduktion 150 Jahre Revue passieren.
BLEIBURG. Nach dem Erfolg der Bleiburger Theatertage im Vorjahr im Sudhaus setzt sich die Kulturinitiative Bleiburg (KIB) auch heuer einen sommerlichen Theaterschwerpunkt (Programm siehe Seite 54). Den heurigen Höhepunkt setzt die KIB mit der Eigenproduktion „Au du mein Ö!“. „Dabei handelt es sich um eine musikalisch-kabarettistische Zeitreise von den Wurzeln des Österreichischen Kabarettliedes bis zur Gegenwart“, beschreibt Michael Stöckl, Initiator der Theatertage unter dem Motto „Theater in der Hütte“. Der Schauplatz der Theatertage ist die Hütte am Gelände des Wiesenmarktes. „Wir suchen uns ganz bewusst untypische Orte als Kabarett- und Theaterbühne aus“, schildert Stöckl, „auch fürs nächste Jahr schwebt uns schon etwas Außergewöhnliches vor.“
Inhalte aktueller denn je
Bei der heurigen Eigenproduktion zeichnen die Musiker und Sänger einen großen Bogen vom Nestroy-Couplet über die Kabarett-Klassiker eines Bronner, Kreisler oder Qualtinger bis hin zu den Österreichischen Liedermachern der Gegenwart. Ein chronologischer Querschnitt über 150 Jahre Österreischisches Kabarettlied, Klassiker und Unbekanntes, komprimiert auf eine Produktion.
Die gesangliche Verantwortung trägt Helmut Kutej, der die Auswahl der Lieder getroffen hat. Die Recherche gestaltete sich nicht einfach. „Es gibt viele Ohrwürmer, deren Texte und Noten aber nicht leicht zu finden waren. Weil der jeweilige Titel oft nichts mit dem zu tun hat, was wir im Ohr haben“, erklärt Kutej. Die Lieder dieser Produktion bezeichnet er als Perlen der Österreichischen Kleinkunst, die uns drastisch vor Augen führen, wie aktuell sie auch heute noch sind.
Mentalität zu schimpfen
„Es liegt in der Mentalität des Österreichers gerne zu schimpfen. Aber anstatt es selbst zu tun, delegiert er diese Aufgabe weiter an das Kabarettlied“, erläutert Stöckl. Deshalb trägt die Produktion auch den (schmerzhaften) Titel „Au du mein Ö!“.
„Wir imitieren nicht, sondern interpretieren die Lieder neu“, verrät Kutej. Nachsatz: „Der Star ist der Text!“ Auf der Bühne stehen insgesamt zehn Musiker, acht Sänger und zwei Moderatoren. Mit der Konzeption des Programmes begann Michael Stöckl vor sechs Monaten, die Sänger proben seit drei Monaten eifrig, die Musiker seit drei Monaten intensiv.
Nie gehörte Interpretationen
Die Arrangements tragen die Handschrift von Thomas Zdravja, der selbst an der Trompete mitwirkt. „Die Besucher bekommen völlig neue, nie dagewesene Interpretationen zu hören“, macht Zdravja Geschmack auf mehr. Zu hören bei den Bleiburger Theatertagen ...
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