Die Vorstadtweiber von Eberndorf
EBERNDORF. War die Stückauswahl der Südkärntner Sommerspiele in der Vergangenheit stets eher "männerlastig", so ist dies heuer beim "Mädel aus Vorstadt" von Johann Nepomuk Nestroy anders. "Erstmals stehen mehr Frauen als Männer auf der Bühne", verkündet Regisseur Jörg Schlaminger. Heuer erstmals dabei sind Angela Ahlheim, Mercedes Springer und Marie Luise Neuschitzer, sowie Thomas Tischler. Bei der Besetzung der Hauptrolle setzte Schlaminger jedoch stückbedingt wieder auf einen Mann, nämlich Gerhard Kuschej, der im Vorjahr als "Schwejk" brillierte. Heuer spielt er den gefinkelten Diener Schnoferl. "Nestroy hat eine ganz eigene Sprache. Beim ersten Monolog wusste ich, dass der Text lange brauchen wird, bis er richtig sitzt", erklärt Kuschej.
Und richtig sitzt zwei Wochen vor der Premiere schon einiges, aber noch nicht alles. In der Garderobe türmen sich Kostüme und Requisiten und am Bühnenbild werkt heuer auch Vereinsobmann Herbert Schirnik fleißig mit. "Hinter der Bühne hat die Arbeit schon vor Monaten begonnen", sagt Schirnik, "Von Sponsorensuche, Marketing, Plakate, Folder, bis hin zum Einräumen der Stiftsküche für den Ausschank muss alles rechtzeitig organisiert werden."
Wie auch andere Theatervereine, wissen die Mitglieder der Südkärntner Sommerspiele heuer nicht, ob es wieder eine Förderung des Landes geben wird. "Deshalb hoffen wir auf eine Publikumssubvention, denn viele Besucher sind noch immer die beste Förderung", sagt Schlaminger.
Zur SACHE:
Zum Stück: Amouröse und kriminalistische Verwicklungen um ein Vorstadtmädl werden vom Winkelagenten Schnoferl mit gnadenloser Beharrlichkeit aufgedeckt, entwirrt und schließlich zu einem versöhnlichen Ende geführt. Schon anno 1841 befasste sich also der gewiefte Theatermacher Nestroy auf seine Art und Weise mit den mittlerweile zu TV-Quotenhit-Ehren gekommenen „Vorstadtweibern“.
Premiere: Donnerstag, 2. Juli, weitere Termine jeden Dienstag, Donnerstag und Freitag bis 14. August jeweils um 20:30 Uhr im Stiftshof Eberndorf.
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