Pfarrgemeinderatswahl 2022
"Etwas tun, damit der Glaube lebt"

Lena Werkl, Sarah und Kristin Plösch, Elena Lipovsek und drei junge Herren wollen sich im Pfarrgemeinderat in Gorentschach engagieren. | Foto: Privat
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Am Wochenende werden die Pfarrgemeinderäte gewählt – auch junge Menschen wollen sich einbringen und die Kirche mitgestalten.

BEZIRK VÖLKERMARKT. Am 20. März finden Pfarrgemeinderatswahlen statt. Das Motto der Wahlen, die alle fünf Jahre stattfinden, lautet diesmal „mittendrin“. 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 20 Prozent. In Kärnten sind in 336 Pfarren rund 300.000 Katholiken wahlberechtigt. Derzeit engagieren sich rund 3.000 Frauen und Männer in der Diözese Gurk als Pfarrgemeinderäte. Zwei Drittel davon werden am kommenden Sonntag gewählt. Die restlichen Mitglieder sind etwa Pfarrer, Kapläne oder Diakone. Der Pfarrgemeinderat kümmert sich um die personellen, räumlichen und finanziellen Voraussetzungen der Pfarrgemeinde und koordiniert Aktivitäten innerhalb der Pfarre.

Viel Neues in Gorentschach

Alexandra Lipovsek ist nicht nur Amtsleiterin in der Gemeinde Ruden, sie engagiert sich auch innerhalb der Pfarre St. Nikolai zu Gorentschach. "Bei uns gibt es eine Vorschlagsliste und die Kandidatinnen und Kandidaten werden dann gefragt, ob sie tatsächlich bereit sind, sich im Pfarrgemeinderat zu engagieren", erzählt Lipovsek. In diesem Jahr wurden laut ihr viele Jugendliche genannt und sieben davon sind bereit, sich im Pfarrgemeinderat einzubringen. "Wir freuen uns sehr über das Engagement der jungen Leute. Mathilde Müller hat die Funktion der Obfrau im Pfarrgemeinderat jahrzehntelang mit Leidenschaft getragen. Heuer hat sie ihr Amt dann zurückgelegt. Es macht uns stolz, dass sich so viele junge Menschen für die Arbeit im Pfarrgemeinderat interessieren", führt Lipovsek aus. Laut ihr haben sich die meisten der jungen Pfarrgemeinderäte in spe bereits in der Pfarre engagiert: Sei es als Ministranten, bei der Mithilfe der Messgestaltung oder auch in der Jugendarbeit.

Einsatz in der Stadtpfarre

Josefine Naverschnigg ist Obfrau des Pfarrgemeinderates der Stadtpfarre St. Magdalena und befindet sich mittlerweile in ihrer achten Amtsperiode. Auf die Frage hin, wie sie dazu kam, antwortet Naverschnigg: "Als Getaufte fühle ich mich berufen, an der Sendung der Kirche mitzuwirken und sie mitzugestalten. Für mich ist Kirche dort, wo Menschen leben und im Interesse des Gemeinwohls handeln – hoffentlich ganz besonders in unseren Pfarren. Hier kann Gemeinschaft erfahrbar werden und Sinnstiftendes für die Gesellschaft, aber auch für sich selbst geleistet werden. Mit meinem Engagement im Pfarrgemeinderat kann ich Kirche vor Ort gestalten, etwas bewegen und etwas tun, ,damit der Glaube lebt‘." Wie sie dazu kam, fasst Naverschnigg wie folgt zusammen: "Durch Ansprache und Einladung der Pfarrgemeinderäte und des Pfarrers, nachdem ich mich auch schon vorher am Pfarrleben beteiligt und auch engagiert hatte."

Für alle Altersgruppen

"Ich glaube an Gott und daran, dass er jedem eine Aufgabe, eine Mission gibt – und meine ist es, in unserer Pfarre mitzubauen", sagt Cristina Santoro-Sienčnik vom Pfarrgemeinderat Eberndorf. Die Pfarre Eberndorf hat ein eigenes Modell entwickelt, zwei Frauen und zwei Männer sind als Obleute des Pfarrgemeinderates tätig. "Mir liegen die Kinder und die Jugendlichen besonders am Herzen, aber wir haben viele Angebote auch für Erwachsene", erklärt Santoro-Sienčnik. Wichtig ist dem Eberndorfer Pfarrgemeinderat das Zusammenkommen der Menschen, zum Beispiel auch beim Pfarrfest oder dem Pfarrcafé als Ort der Begegnung. "Das möchten wir auch gerne weitermachen", ergänzt Santoro-Sienčnik. "Wir wollen uns mit den Wahlen auch noch mehr öffnen. Deshalb haben wir uns für die Urwahl entschieden. Vielleicht haben wir ja bis jetzt Menschen übersehen, die sich engagieren möchten – hier möchten wir den Blick erweitern."

Wahlen ohne einen Wahlkampf

Das Motto der Pfarrgemeinderatswahlen lautet heuer "mittendrin".
Im Unterschied zu politischen Wahlen gibt es keine Listen und keine Fraktionen. Max Fritz vom Referat für Pfarrgemeinden in der Diözese Gurk: "Wir haben in den Pfarren eine bestimmte Anzahl von Menschen, aus denen die Leute vor Ort auswählen. Da geht es hauptsächlich um die Frage: Wem trauen wir es zu, dass er für uns, vor Ort, Kirche am besten gestaltet? Dementsprechend gibt es keinen Wahlkampf, keine Werbegeschenke.“

Drei Modelle

Etwas kompliziert: Es gibt drei unterschiedliche Wahlmodelle: Klassische Namenslisten, die Urwahl (es können beliebige Namen auf einen leeren Zettel geschrieben werden) und einen Mix aus beiden Varianten. Fritz: „Bei den letzten Wahlen war es so, dass das klassische Wahlmodell noch immer am häufigsten genutzt wurde. Man merkte aber, dass die Urwahl sehr stark im Kommen ist.“

Voraussetzungen

Um als Pfarrgemeinderat gewählt zu werden, muss man das 16. Lebensjahr vollendet haben, katholisch sein und bereit, in der Pfarre mitzuwirken. Man muss nicht in der gleichen Pfarre wohnen.

"Mittendrin" als Motto

Seit 1987 finden die Pfarrgemeinderatswahlen österreichweit am selben Tag, dem Sonntag nach dem Gedenktag des Heiligen Josef, statt. Die Wahlen stehen alle fünf Jahre unter einem anderen Motto. Dieses lautet diesmal: „mittendrin“. Max Fritz: „Es ist ja in mehrfacher Sicht so, dass wir ,mittendrin' sind. Die Gesellschaft befindet sich in einem Wandel, die Pfarren spürten die Pandemie extrem. Die Kirche befindet sich mitten in einem Wandelprozess. Aber mittendrin soll auch heißen, dass die Kirche mitten im Leben der Menschen ist. Ob man es annimmt oder nicht, das ist eine andere Frage, aber sie ist da." (thk)

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