Hier summen die Bienen
VÖLKERMARKT. Hier summt es ab Sonntag im großen Stil: die vier Imkervereine Völkermarkt, Ruden, Griffen und Diex eröffnen das erste Bienenzentrum inklusive Bienenlehrpfad im Bezirk nördlich der Drau. Das Zentrum befindet sich in und rund um die Landwirtschaftliche Fachschule Goldbrunnhof, die auch das Wahlpflichtfach Imkerei anbietet, das derzeit von 21 Schülern besucht wird.
Tafeln und Schaustock
"Der Lehrpfad beginnt am Haimburger Bach und führt hinauf zum Bienenhaus bei der LFS", erklärt Obfrau Margit Cuder von den Völkermarkter Imkern. Zehn Schautafeln und ein Schaustock laden ein, sich über die nützlichen Carnica Bienen zu informieren. "In der LFS sind auch Veranstaltungen für Schulen geplant", erklärt Lehrer Josef Piroutz.
Schutz der Carnica Biene
Der Lehrpfad ist für jedermann jederzeit zugänglich. "Wir möchten damit auch ein Zeichen für den Schutz der Carnica Biene setzen, die durch eine Zunehmende Hybridisierung gefährdet ist", ergänzt Cuder.
Entlang des Lehrpfades befinden sich zudem die Bio-Obstplantage und die Weinreben der LFS. "Es passt einfach alles perfekt zusammen", freut sich Piroutz. Die Pflege des Pfades teilen sich die vier Vereine und die Schüler.
Drei Pfade in einem
Und auch wenn das Bienenzentrum erst am Sonntag eröffnet wird, gibt es bereits jetzt ehrgeizige Pläne für einen Ausbau der besonderen Art. "Wir möchten den Bienenlehrpfad mit dem Waldlehrpfad der NMS und Polytechnischen Schule am Strutzikogel verbinden", verrät Cuder, "weiters wäre es toll, die Pfade in einen Fischerlehrpfad bis zum Stausee übergehen zu lassen. Dieser dann rund zehn Kilometer lange Weg wäre dann auch touristisch interessant."
Doch vorerst konzentriert sich jetzt alles auf die Eröffnung am Sonntag, die im Rahmen des Absolvententages an der LFS Goldbrunnhof stattfindet. "Wir möchten uns alle im Namen des Kommitees Bienenlehrpfad Goldbrunnhof bei den heimischen Unternehmen, privaten Organisationen und der öffentlichen Hand für die Unterstützung bedanken", so Cuder abschließend.
Zusatzinfo: Carinca Biene ist durch Hybridisierung bedroht
"Die Carnica Biene ist eine sanfte Bienenart, die man auch problemlos bei Wohnsiedlungen halten kann", sagt Obfrau Margit Cuder vom Bienenzuchtverein (BZV) Völkermarkt. Jedoch ist die Carnica massiv durch Hybridisierung bedroht. "Einige Erwerbsimker arbeiten trotz Verbot mit der aggressiveren Buckfast Biene", so Cuder weiter. Durch die umherhfliegenden Drohnen kommt es zu einer Vermischung der beiden Arten. "Das lässt sich leider nicht verhindern", bedauert auch Josef Kuschnig vom BZV Ruden. Deshalb soll mit dem Bienenlehrpfad am Goldbrunnhof auch ein Zeichen zum Schutz der Carnica Biene gesetzt werden.
Mit dem Honigertrag des heurigen Jahres sind die Imkervereine nördlich der Drau bis jetzt zufrieden. "Es gibt zwar weniger Bienenvölker, aber die Ernte ist bis jetzt gut", sagen Walter Glantschnig (BZV Griffen) und Johann Aichwalder (BZV Diex).
Aktuell zum Thema:
Vor den Landesverwaltungsgerichtshof in Klagenfurt ziehen jetzt Erwerbsimker, die sich durch das Verbot der Haltung anderer Bienenarten in Kärnten in ihrer Wettbewerbsfreiheit eingeschränkt sehen.
ZUR SACHE:
Goldbrunnhofer Absolvententag am 28. Juni:
8:30 Uhr: Platzkonzert der Lindenhofer Bauernkapelle
9 Uhr: Begrüßung
10 Uhr: Eröffnung des Bienenlehrpfades
10:15 Uhr: Agrarpolitisches Referat und Diskussion mit LR Christian Benger
ab 13:15 Uhr: Führungen nach freier Wahl
Das Foto zeigt den Bienenlehrpfad vom Haimburger Bach hinauf zum Goldbrunnhof.
Den Lehrpfad initiierten die BZV Völkermarkt, Diex, Ruden und Griffen mit der LFS.
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