Pirk: Ein Martel zur Erinnerung

DG-Obmann Kevin Grebenjak, Christine Lipnik und DG-Mitglied Tanja Durchschlag (von links)
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  • DG-Obmann Kevin Grebenjak, Christine Lipnik und DG-Mitglied Tanja Durchschlag (von links)
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EBERNDORF. An ein großes Projekt hat sich die Pribelsdorfer Dorfgemeinschaft um Obmann Kevin Grebenjak gewagt. Am Südufer des Drau-Stausees unterhalb von Pribelsdorf haben die Mitglieder ein Marterl zur Erinnerung an die Ortschaft Pirk errichtet, das am Pfingstmontag eingeweiht wird.

Das versunkene Dorf

Pirk wurde im Zuge des Baus des Edlinger Kraftwerkes und der damit einhergehenden Errichtung des Völkermarkter Stausees geschliffen und geflutet. Die Bewohner wurden abgelöst und mussten sich woanders niederlassen. Am Pfingstmontag 1961 fand die letzte Messe in der Pirker Kirche statt, zu der zwischen 1.500 und 2.000 Menschen kamen.
Die ÖDK versprach damals bereits, in Erinnerung an den Ort ein Marterl zu errichten. "Die ganze Dorfgemeinschaft und weitere Freiwillige haben beim Bau des Marterls geholfen", sagt Grebenjak. Die Bauzeit betrug ein Dreivierteljahr: "Aufgrund unserer Berufe konnten wir nur am Wochenende arbeiten."

Der Heilige Urban

Das Marterl zeigt den Heiligen Urban, dem auch die Kirche in Pirk geweiht war. Er ist in erster Linie Wetterpatron und der Schutzpatron der Weinberge und des Weines, deshalb wird er auch mit Weintrauben dargestellt.
Auch rundherum wurden Sträucher weggeschnitten, um den Blick auf den Stausee und die am anderen Ufer gelegene Ortschaft Dullach freizugeben.

"Es flossen viele Tränen"

"Meine Großeltern und meine Tante lebten in Pirk, das ist mein persönlicher Bezug zu dem Ort", erklärt Dorfgemeinschafts-Mitglied Tanja Durchschlag. Viele Pirker zogen damals nach Pribelsdorf, so auch Christine Lipnik (84). Sie verließ als letzte Pirkerin ihren Heimatort mit dem Fahrrad. "Die anderen fuhren mit einem Traktor", erinnert sich Lipnik, "Auf einer Anhöhe blieb ich stehen und schaute noch einmal hinunter auf Pirk. Ich wusste, da werde ich nie mehr sein. Es flossen viele Tränen."

Einweihung am Pfingstmontag

Jetzt ist die rüstige Pensionistin froh, dass es mit dem Marterl endlich eine greifbare Erinnerung an ihren früheren Heimatort gibt. "Die Leute haben immer wieder davon gesprochen, dass sie gerne ein Marterl hätten. Da haben wir uns gedacht, das muss doch möglich sein", ergänzt Grebenjak. Nun ist der Bau vollendet und ganz Pribelsdorf freut sich auf die Einweihung am Pfingstmontag. Da wird auch Christine Lipnik nicht fehlen: "Diesen Kirchtag lasse ich mir nicht entgehen."

Zur Sache: Pirker Kirchtag mit Marterlweihung

Wann: Pfingstmontag, 5. Juni
Wo: Am Drauufer der ehemaligen Ortschaft Pirk
Beginn: 10:30 Uhr
Anfahrt: Parkmöglichkeit bei der Kirche in Pribelsdorf. Gratis-Shuttledienst ab 9 Uhr zwischen der Kirche in Pribelsdorf und dem Veranstaltungsort!

Über die Ortschaft Pirk:

Im Jahr 1910 bestand Pirk (slowenisch Breza) aus acht Häusern mit insgesamt 43 Bewohnern. Die Umgangssprache war slowenisch. Die Kirche wurde erstmals 1276 urkundlich erwähnt. Bis 1869 war sie eine Fililalkirche von St. Michael ob Bleiburg, dann von Edling. Die seltene hölzerne Flachdecke wurde nach der Auflassung 1961 in die Pfarrkirche Edling gebracht. Auch die hölzerne Brüstung der Westempore stammt aus Pirk. Der Altar und andere Wertgegenstände wurden nach Mittlern gebracht.
Eines der ältesten Bauernhäuser im Ort wies am Haus die Jahreszahl 1635 auf. Es gibt aber auch schon Erwähnungen von Häusern in Pirk aus den Jahren 1575 und 1597.
Vor der Flutung zählte Pirk 70 Einwohner. Die letzte Messe fand am Pfingstmontag 1961 statt.

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