Sittersdorf

Sein Motorrad wird mit Chip-Implantat gestartet

Jochen Israel trägt seit Kurzem ein "xEm" Implantat unter der Haut. Damit kann er unter anderem sein Motorrad starten und trägt wichtige Passwörter immer bei sich.

SITTERSDORF (ko). Seit Kurzem trägt Jochen Israel aus Sittersdorf ein "xEM"-Implantat unter der Haut. Damit kann er unter anderem sein Motorrad starten. Auch wichtige Passwörter sind darauf gespeichert.

Reiskorngroßes Implantat

Reiskorngroß ist das Implantat, das bei Israel in der Hautpartie zwischen Daumen und Zeigefinger sitzt. "Ich hab vor Kurzem von diesem Chip gehört und hab mir gedacht, dass möchte ich auch haben. Den Chip selbst spüre ich überhaupt nicht", erklärt Jochen Israel. Die Technik des Chips funktioniert in etwa so wie bei Chip-Karten in Hotels, die zum Entriegeln der Zimmertür benutzt werden. "Der Chip funktioniert nur auf Berührung. Wenn ich ihn zum Beispiel an mein Handy halte, erkennt das Gerät das gebrauchte Passwort oder zeigt meine Visitenkarte an."

Kleine Spielereien

Israel benutzt den Chip in erster Linie, um wichtige Passwörter immer griffbereit zu haben. "Ich kann damit aber auch mein Motorrad starten", erzählt er stolz. In einigen Ländern wie zum Beispiel in Amerika ist es bereits möglich, per Chip zu bezahlen. "Das geht bei uns leider noch nicht. Sobald das möglich ist, möchte ich aber auch diese Funktion nutzen", so Israel. Was man alles mit dem Chip machen kann, ist individuell einprogrammierbar. "Man kann zum Beispiel seine Haustür damit entsperren oder den Chips als Ausweis benutzen, um zum Beispiel Zugang zu seinem Fitnessstudio zu haben. Das sind alles so kleine Spielereien, die man programmieren kann."

Keine Stromversorgung

Der "xEM"-Chip verfügt über kein GPS, man kann dadurch also nicht geortet werden. "Auch bei der Flughafenkontrolle habe ich nie ein Problem gehabt. Das Implantat wird bei der Security-Kontrolle nicht erkannt." Das System des Chips ist passiv, das heißt, eine Stromversorgung ist nicht notwendig. "Der Chip verwächst mit dem Körper und kann jederzeit ohne großen Aufwand wieder entfernt werden."

Unsichtbar unter der Haut

Eingesetzt wird der Chip mithilfe einer Spritze: "Er wird unter die erste Hautschicht zwischen Daumen und Zeigefinger geschoben. Das dauert keine zehn Sekunden und tut nicht weh." Die geringe Größe (2x12 Millimieter) und die Biokompatibilität sorgen dafür, dass der Körper das Implantat vollständig akzeptiert. "Es liegt unsichtbar unter der Haut, bringt aber einige Erleichterungen mit sich", erklärt Jochen Israel.