Sie sortieren Müll und Unrat
Die WOCHE Völkermarkt verbrachte einen Tag bei der Müllentsorgung.
Von Julia Wolte
Meistens ist es zu heiß oder zu kalt, aber es riecht immer streng: auf der Müllhalde. Besonders intensiv ist die Geruchsbelästigung im Sommer. Deshalb beginnt der Arbeitstag für die siebzig Müllmänner bereits um sechs Uhr Früh. Gearbeitet wird im Einschichtbetrieb.
Einsatz in mehreren Bezirken
16 Müllwägen sammeln Abfälle in den Bezirken Völkermarkt, Wolfsberg, St. Veit, Feldkirchen und Klagenfurt-Land ein. Zum Teil wird der Müll nach Kühnsdorf gebracht, wo er sortiert und gepresst wird. Drei Männer stehen am Fließband und sortieren Gewerbeabfälle von Hand: es werden Plastikfolien und neun verschiedene Plastiksorten getrennt.
Jeder Mitarbeiter hat seine eigenen Plastiksortenbereiche über. So fliegt Folie um Folie durch den Schacht nach unten. Genauso ergeht es den PET-Flaschen am Fließband. Neben Karton kann sich auch Metall aufs Fließband verirren. Letzteres muss nicht von Hand erfasst werden.
„Am Ende des Fließbandes befindet sich ein sehr starker Magnet. Dieser zieht alle Metallteile, die sich noch im Müll befinden, an und heraus“, so Oskar Preinig, Prokurist bei Gojer, der Kärntner Entsorgungs-GmbH in Kühnsdorf.
Um 14 Uhr ist das Sortieren beendet – zumindest für heute. Dann werden die Maschinen gereinigt. Der sortierte Müll wird mit dem Bagger in die Kanalballenpresse geschoben, wo er zu vierhundert Kilogramm schweren Ballen gepresst wird. „Müllballen sind besser zu transportieren und erzielen vor allem auch ein höheres Gewicht. Ein Kubikmeter lose Folien wiegt im Vergleich dazu nur rund dreißig Kilogramm“, sagt Preinig.
Ab in die Müllpresse
Aber nicht nur Plastikfolien, sondern auch Karton und Plastikflaschen werden gepresst und dann großteils wieder verwertet. Hierfür werden die Ballen dann in LKWs verladen und zu den Recyclingfirmen gebracht. „Ein Großteil der übernommenen Abfälle kann einer stofflichen Wiederverwertung zugeführt werden“, erklärt Preinig.
ZUR SACHE
Gojer ist seit den 1970er-Jahren in der Müllbranche tätig.
Monatlich landen 2.500 Tonnen Müll bei Gojer.
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