Unterricht seit bereits 150 Jahren

Die Volksschule St. Primus feiert 150-Jahr-Jubiläum. Unterricht von einst stand zuletzt am Stundenplan.

ST. PRIMUS. Schulunterricht einmal so miterleben, wie die Großeltern unterrichtet worden sind. Dieses Projekt stand vor wenigen Tagen in der Volksschule St. Primus am Programm. Aus gutem Grund: „Unsere Schule feiert ihr 150-Jahr-Jubiläum“, erzählt Direktorin Anna Srienc. Ursprünglich wurde der Schulbetrieb bereits 1854 auf Initiative des Privatlehrers Georg Hobel aufgenommen. Der Unterricht erfolgte zunächst in der Luschnig-Keusche, später in der Vogel-Eckwirt-Keusche, ehe 1861 das Schulgebäude am heutigen Standort errichtet worden ist. „Damals wurde die Schule mit rund 80 Kindern einklassig geführt“, beruft sich Srienc auf die Schulchronik.
Heute prägt das Schulgebäude das Leben im gesamten Ort mit. „Örtliche Vereine haben hier ihren Proben- oder Vereinsraum“, berichtet die Direktorin. Das Gebäude selbst befindet sich im Jubiläumsjahr nach einer Sanierung in gutem Zustand. Anlässlich dieses Jubiläums befassen sich die Kinder im Unterricht mit der Geschichte der vergangenen 150 Jahre.

Fahrendes Kindermuseum

Deshalb war vor wenigen Tagen das „Kidsmobil“, ein fahrendes Kindermuseum, in der Volksschule St. Primus zu Gast. Die Kinder haben dabei einen Einblick darin bekommen, wie der Schulalltag von Oma und Opa einst ausgesehen hat. „Für die Kinder war es eine interessante Erfahrung in alte Schuluniformen zu schlüpfen und mit den Händen auf dem Schultisch dem Unterricht beizuwohnen“, schildert Srienc. Derzeit werden in drei Klassen insgesamt 36 Kinder unterrichtet. 22 von ihnen sind für den zweisprachigen Unterricht angemeldet. „Wir haben auch fünf Integrationsschüler, also beeinträchtigte Kinder in den Klassen“, verrät die Direktorin. Ein Teil der sieben Lehrer ist daher als Integrationslehrer ausgebildet. Dies ist etwa in einem konkreten Fall erforderlich, weil ein Kind gehörbeeinträchtigt ist. „Mit diesem Kind verständigen sich die Lehrer bei Bedarf in der Gebärdensprache“, sagt Srienc. In diesen Tagen dreht sich im Schulalltag alles um das Jubiläumsfest am Freitag, dem 13. Mai, mit Beginn um 17 Uhr. Im umfangreichen und von den Kindern gestalteten Programm werden die Eltern auch Unterricht von einst dargestellt bekommen.

CHRONIK
1861: Erbauung der neuen öffentlichen Volksschule in St. Primus am heutigen Standort.
1895: Zubau der zweiten Klasse auf der östlichen Seite des Schulhauses.
1910: Neuerlicher Zubau und Eröffnung der dritten Klasse. Über 190 Schulkinder.
1934 – 1940: Die Volksschule war vierklassig.
1994: Zu- und Umbau des alten und räumlich nicht mehr zeitgemäßen Schulgebäudes. Komplette Renovierung und Zubau eines Turnsaales und eines Mehrzweckraumes für Kulturvereine und Pensionisten.
2008: Einrichtung einer Nachmittagsbetreuung in der Schule mit Lernbetreuung durch die Lehrer und Freizeitbetreuung durch den Verein „BÜM“.
2011: Weitere Sanierung.