Pandemie-Chaos in den Schulen
Völkermarkts Schulsprecher erzählen
Die Unsicherheit aufgrund der Regelungen betrifft auch Schulen. Wir sprachen mit zwei Schulsprechern darüber.
VÖLKERMARKT. Leonie Katschnig und Josef Neibersch sind Schulsprecher und sprachen mit uns über die derzeitige Situation in den Schulen des Bezirks. "Prinzipiell sind die Schüler eher negativ gestimmt, kennen sich generell nicht aus, was jetzt erlaubt ist und was nicht. Die Maßnahmen sind leider viel zu spät getroffen worden und deswegen muss auch die junge Generation wieder zurückstecken", hält Katschnig die Stimmung der Schüler fest.
Vor dem Computer
Laut Katschnig würde die neue Regelung ziemlich gut aufgenommen, wonach bei zwei Infizierten pro Klasse die gesamte Klasse ins sogenannte "Distance Learning" zurückkehrt. "Durch die Eindämmung kommt es dann hoffentlich nicht mehr zu Clustern, konstantem Fehlen einiger Schüler und irgendwann kann dann der ,normale‘ Schulbetrieb weitergehen. Außerdem dauert das Distance Learning dann nicht lange und so ist es auch nicht so umständlich für unsere Lehrer. Immerhin ist es so besser, als wenn dauernd jemand fehlt, weil man sich irgendwo angesteckt hat", sagt Katschnig. Auch Josef Neibersch von der HAK Völkermarkt erzählt, die Schüler sähen das Lernen von zu Hause als eine sinnvolle Maßnahme, um die Pandemie einzudämmen. "Es geht darum, unsere Mitmenschen zu schützen. Für die Schüler bei uns ist es auch kein großes Problem, dem Unterricht von zu Hause aus zu folgen", führt Neibersch aus.
Gespalten
"Meine Meinung zu diesem Thema ist ziemlich gespalten. Auf der einen Seite finde ich es sehr gut, dass wir die Möglichkeit haben, am Präsenzunterricht teilzunehmen. So fühlt man sich nicht so von der Außenwelt abgekapselt und bringt Routine in den Alltag. Klar wird das Risiko eingedämmt, da wir uns alle drei Mal pro Woche testen, aber trotzdem hat man manchmal einfach ein mulmiges Gefühl und Respekt vor der ganzen Geschichte", sagt Katschnig. Neibersch meint, dass auch in der HAK die Meinungen individuell sind. Worin sich beide einig sind ist der Umstand, dass es momentan recht chaotisch ist und es in den letzten Monaten viele Änderungen bei den schulischen Regelungen gab, was teilweise zu Unsicherheit geführt hat. "Was ich nicht okay finde ist, dass es von einigen Seiten der Regierung so scheint, als wäre alles super in den Schulen und Corona würde hier nicht existieren. Wenn man sieht, wie gestresst unsere Lehrer und unsere Schulleitung aufgrund der aktuellen Situation sind, haben diese Leute eigentlich einen Applaus für ihr Engagement verdient", ist Katschnig begeistert vom Zusammenhalt zwischen Lehrern und Schülern.
Flexibilität gefragt
Auch bei dem organisatorischen Thema der Tests und Schularbeiten ist momentan die Flexibilität der Schüler gefragt. "Grundsätzlich läuft es in jedem Fach anders ab. Manche Lehrer schalten die Daheimgebliebenen über Teams dazu, andere entscheiden sich für Arbeitsaufträge, aber manche setzen auch mehr auf Eigeninitiative. Manchmal kommt es uns Schülern so vor, als wären wir sieben Tage die Woche erreichbar, seitdem es Teams gibt. Auch wir brauchen mal eine Pause und wollen abschalten. Genau deswegen ist es Zeit, wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren", sagt Katschnig dazu. Auch Josef Neibersch meint, auch in der HAK sei es eine individuelle Entscheidung, ob man im Präsenzunterricht bleibt oder von zu Hause aus den Stoff abarbeitet. Beide Schulsprecher sind aber stolz auf den Zusammenhalt in den jeweiligen Schulen und hoffen, dass sich die Situation bald wieder normalisiert und die Schulen zum Normalbetrieb zurückkehren.
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