Völkermarkt

Wie viel Lernen ist in den Ferien gut?

Anja Jaritz und Silvia Halbreiner geben Tipps zur idealen Vorbereitung, zum Lernen und der Motivation.

VÖLKERMARKT. So wie Arbeitnehmer Urlaub von ihrer beruflichen Tätigkeit benötigen, ist es auch für Schüler wichtig Erholung zu haben. „Kinder brauchen eine Pause vom Lernen“, berichtet Anja Jaritz, Pädagogische Psychologin des Capless Institute in Völkermarkt. Man täuscht sich, wenn man denkt, dass durch Lernpausen die Lerninhalte vergessen werden.

So viel Lernen ist notwendig

„Ab Mitte August ist es jedoch völlig in Ordnung wieder mit dem täglichen Wiederholen des bekannten Lernstoffes zu beginnen“, so Jaritz. Bei Schülern, bei denen ein ein langsames Anknüpfen an die Lehrinhalte ausreicht, reichen Lehrinhalte von zehn bis 15 Minuten am Tag. Bei Schülern, die eine Nachprüfung machen müssen, ist es notwendig, die Lerndauer zu erhöhen. „Kinder können rund 40 Minuten konzentriert arbeiten“, sagt Jaritz. Danach ist eine Pause ratsam. „Bewegung, etwas essen, einfach mal die Ruhe genießen“, so Jaritz.

Zeit intensiv nutzen

"Man kann nur im Einzelfall entscheiden, welche Lernsequenzen am besten für den Schüler bzw. die Schülerin funktionieren", berichtet Silvia Halbreiner vom Lernkreis Völkermarkt. Ein wesentlicher Punkt ist aber die Zeit intensiv zu nutzen. Silvia Halbreiner rät vor einer Nachprüfung vier Wochen früher mit dem Lernen zu beginnen. "Je früher man beginnt, desto mehr Möglichkeiten der Wiederholung und Festigung der Stoffgebiete bieten sich und die erlernten Inhalte bleiben längerfristig im Gedächtnis präsent", so Halbreiner.

Ideale Vorbereitung

Es kommt natürlich darauf an, welche Art der Unterstützung gegeben ist. Zuerst sollte man sich sämtliche Lernunterlagen, Schreibmaterialien und Hefte bereitlegen. Anschließend ist es ratsam, sich einen Überblick über die Lerninhalte zu machen. Auch eine Erstellung eines Lernplans ist sehr hilfreich. "Wichtig hierbei auch Zeit zum Wiederholen und Festigen des Lernstoffes einplanen sowie Zeit zum Kompensieren, falls Unvorhergesehenes passiert und man seinen Plan nicht einhalten kann oder man merkt man benötigt für gewisse Lerninhalte etwas mehr Zeit als ursprünglich eingeplant", so Halbreiner. Kleine Ziele stecken hilft. Auch vorhandene Ressourcen (Schulbücher, Hefte, Übungsmaterialien, Freunde, Familie oder externe Hilfe) können und sollten genutzt werden.

Größte Defizite

„Was wir in unserem Bereich beobachten, ist ein Anstieg an Rechtschreib- und Grammatikdefiziten sowie Probleme beim Verfassen von Texten in Deutsch wie auch in Englisch sowie ein Mangel an Rechenkompetenzen“, so Jaritz. Bei Silvia Halbreiner und dem Lernkreis Völkermarkt sind in diesem Sommer vor allem Mathematik und Deutsch gefragt, gefolgt von Englisch. Vereinzelt wird um Unterstützung in Italienisch, Französisch und Rechnungswesen gebeten.

Motivation zum Lernen

Lernen ist Entwicklung. „Erst wenn Schüler sich mit dem Lerninhalt tiefgreifender beschäftigen, also das Wissen im Alltag anwenden können, ein praktisches Problem lösen können, dann ist Lernen gelungen und somit nachhaltig“, berichtet Jaritz. Oftmals ist das Lernen ohne professionelle Hilfe ebenso erfolgreich. Häufiger kommt es aber vor, dass der Lernstoff nur auf der untersten Lernebene erfasst wurde“, so Jaritz. Am leichtesten ist Lernen mit Motivation und Interesse am jeweiligen Lerngegenstand. "Da dies leider nicht immer gegeben ist, kann man sich zumindest mit einem Lernplan und dem Erreichen von selbst gesteckten Zielen, auf die man stolz sein kann, helfen", sagt Halbreiner.