Völkermarkt
Zehn Jahre im Zeichen der Integrationsförderung
Das "Interkulturelle Zentrum Völkermarkt" schafft seit zehn Jahren Begegnungsräume zwischen Einheimischen und Migranten im ländlichen Raum. Landesrätin Sara Schaar gratulierte beim Jubiläumsfrühstück – Integrationsarbeit stärkt Lebensqualität, Wirtschaft und soziale Struktur.
BEZIRK VÖLKERMARKT. Seit zehn Jahren ist das "Interkulturelle Zentrum Völkermarkt" (IKZ) eine fixe Institution in Unterkärnten, wenn es um das Thema Integration geht. Das Jubiläum wurde am vergangenen Samstag im Rahmen eines Frühstücks im Stadthaus Völkermarkt mit Integrationslandesrätin Sara Schaar und zahlreichen Wegbegleitern gefeiert.
Erfolgreiche Begegnungs-Projekte
Integration im ländlichen Raum zu fördern, ist das Ziel des IKZ und von Gründungsobfrau Evelin Pircer mit ihrem Team. Dies gelingt seit zehn Jahren über verschiedenste Projekte wie z. B. über das erfolgreiche interkulturelle Frühstück, über Begegnungskaffee in den Gemeinden, über Workshops, Sprach-Cafés, den internationalen Völkerchor, den Völkerball oder zwischen 2015 und 2018 über das Leader-Projekt „Willkommenskultur in Unterkärnten“.
Begleitung in der neuen Heimat
Im August 2022 wurde das IKZ vom Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) für seine Deutsch-Integrationskurse zertifiziert. Insgesamt konnte das IKZ viele Menschen, die sich im Bezirk Völkermarkt niedergelassen haben, auf ihrem Weg in die neue Heimat begleiten – über Projekte sowie Hilfestellungen durch Vernetzung mit Behörden, Vereinen und anderen Institutionen oder durch Unterstützung bei der Suche nach einem Kinderbetreuungsplatz oder nach einem Sprachkurs in der Nähe.
Gegenseitiges Verständnis fördern
Seit Beginn an wird das IKZ von der Integrationsabteilung des Landes Kärnten finanziell unterstützt. Landesrätin Schaar erklärt, warum: „Das IKZ schafft Begegnungsräume zwischen Einheimischen und Migrantinnen und Migranten im ländlichen Raum. Dadurch lösen sich anfängliche Barrieren und es entstehen auch neue Freundschaften. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen werden zusammengeführt, was ganz automatisch das gegenseitige Verständnis fördert. Die Integrationsarbeit im ländlichen Raum ist wesentlich, um Lebensqualität, Wirtschaft und die soziale Struktur in den Regionen zu stärken. Vielen Dank für diese wichtigen Initiativen!“
Gemeinsames Gelingen
Seit Anfang dieses Jahres ist das IKZ auch in Wolfsberg mit Deutschkursen vertreten und es soll ab November 2023 auch ein Begegnungskaffee in Wolfsberg starten. Das Motto von Obfrau Evelin Pircer lautet dabei: Integration ist keine Einbahnstraße. „Eine gelingende Integration von Menschen, die sich hier gewollt oder ungewollt niederlassen, gelingt nur mit der Mehrheitsbevölkerung und den Migrantinnen und Migranten gemeinsam“, weiß Pircer.
Weg zum eigenständigen Verein
Die Idee für ein InterKulturelles Zentrum Völker.Markt entstand aus Evelin Pircers langjähriger Arbeit beim Institut für Arbeitsmigration (IAM), wo sie als arbeitsmarktpolitische Beraterin tätig war. In ihren Beratungen kam immer wieder das Thema auf, dass Frauen zwar Deutschkurse besucht haben, aber danach wenig Möglichkeiten hatten, die Sprache auch anzuwenden. Viele Deutschkurse fanden zu dieser Zeit fast ausschließlich im Zentralraum statt, was Besuche erschwerte. Noch beim IAM beschäftigt, entstanden auf Eigeninitiative von Pircer und Mitstreitern erste Projekte in Völkermarkt, etwa das interkulturelle Frühstück. Da die Idee des IKZ eher im Bereich der sozialen Integration und der Bildung bzw. Deutschkurse angesiedelt war und das IAM die arbeitsmarktpolitische Integration als Ziel hatte, wurde der Verein "InterKulturelles Zentrum Völker.Markt" im August 2013 selbständig.
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