Klettern, aber sicher

- hochgeladen von Petra Lammer
Sportklettersteige wie in Griffen und Bad Eisenkappel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, das Frühlingswetter lockt Kletterer hinaus. Die Bergrettung hat wichtige Tipps zur Sicherheit beim Freizeitvergnügen.
Körperliche Fitness, eine entsprechende Ausrüstung und Tourenplanung – vor allem hinsichtlich der erforderlichen Zeit – gehören unbedingt dazu, wenn man sich der Herausforderung eines Klettersteiges stellt. Im Bezirk Völkermarkt, dem Einsatzgebiet der Bergrettung Bad Eisenkappel, gibt es zwei Sportklettersteige: am Türkenkopf in Bad Eisenkappel und am Schlossberg in Griffen. Die Neueröffnung in Griffen im vergangenen Jahr sorgte für zahlreiche Einsätze der Bergrettung – häufiger Grund: Selbstüberschätzung der Kletterer bzw. Unterschätzung des Klettersteiges.
Schwierigkeitsgrad
„Beide Klettersteige im Bezirk sind vom Schwierigkeitsgrad vergleichbar“, weiß Ortsstellenleiter Gernot Koboltschnig von der Bergrettung. „In Griffen gibt es zahlreiche Abschnitte, die in E eingestuft sind, in Bad Eisenkappel ist es die Schlüsselstelle.“ Die Bezeichnung der Schwierigkeitsgrade beginnt bei A (leicht) und steigert sich bis E (extrem schwierig). An Anfänger bzw. eher unerfahrene Kletterer appelliert Koboltschnig: „Beginnen sollte man unbedingt mit leichteren Klettersteigen, A und B. “
Sicherheitstipps
Der Experte der Bergrettung betont die Notwendigkeit der Tourenplanung für die eigene Sicherheit: „Was kommt auf mich zu? Kann ich das schaffen? Damit sollte man sich unbedingt und vor allem realistisch auseinandersetzen“, so Koboltschnig. „Man sollte jemanden informieren, wo man hingeht und am besten auch eine zweite Person mitnehmen. Wenn man bereits beim Einstieg Schwierigkeiten hat, dann gleich wieder umkehren – es wird mit der Zeit noch schwieriger. Vor allem in Griffen täuscht von unten der Eindruck optisch: Die Strecke ist länger, als sie aussieht. Es wurde zwar ein Notausstieg eingerichtet, aber darauf sollte man sich auch nicht verlassen. Und man darf die Hitze in der Mittagszeit nicht unterschätzen, es handelt sich um eine vertikale Felswand, auf die die Sonne brennt.“ Mit „objektiven alpinen Gefahren“ wie Steinschlag oder einem plötzlichen Wetterumschwung muss man auch auf Sportklettersteigen rechnen. Die Bezeichnung „Sport“ bezieht sich übrigens darauf, dass es hier nicht das Ziel ist, einen Berggipfel zu erreichen, sondern das Klettern an sich.
Ausrüstung & Notruf
Zur entsprechenden Ausrüstung für eine Tour am Sportklettersteig gehören: „Geeignetes Schuhwerk, Kletterhelm, Klettersteighandschuhe, ein gepolsterter Sitzgurt, ein Klettersteig-Set mit intaktem Falldämpfer – eine sogenannte Y-Schlinge –, Notfallausrüstung mit Verbandspaket und Getränk im Rucksack. Empfohlen ist auch eine kurze Sicherungsschlinge, die man unterwegs zum Ausrasten und kurzen Entlasten der Arme verwenden kann“, erklärt Koboltschnig. „Wenn es wegen Erschöpfung oder Verletzung nicht mehr weiter geht, sollte man die Bergrettung unter dem Notruf 140 verständigen und den Ort genau angeben, z.B. beim Einstieg oder beim Umkehrpunkt etc.“
Die Bergrettung Bad Eisenkappel führt regelmäßig Übungen auf den Klettersteigen durch, wie hier am Griffner Schlossberg. Eine Bergung erfolgt immer von oben
© Bergrettung/Ernst Kopanz (4)