Die "Tafel" hat noch Kapazitäten frei
60 bis 80 Familien versorgt die "Tafel" wöchentlich mit Lebensmitteln. Es waren schon einmal doppelt so viele.
VÖLKERMARKT. In diesem Herbst begingen die freiwilligen Mitarbeiter der "Team Österreich Tafel" vom Roten Kreuz in Völkermarkt ein stilles Jubiläum: Am 21. Oktober gaben sie im Bezirk zum 400. Mal Lebensmittel an bedürftige Personen aus.
Jeden Samstag ab 19 Uhr findet die Ausgabe in der Garage des Roten Kreuzes in Völkermarkt statt. Insgesamt 60 Freiwillige helfen mit und achten abwechselnd in Teams darauf, dass die Ausgabe in geregelten Bahnen verläuft.
Freie Kapazitäten
Über wenig Arbeit können die Helfer nicht klagen. Dennoch gibt es freie Kapazitäten bei der Tafel in Völkermarkt. "Begonnen haben wir im März 2010 mit 20 berechtigten Familien und Einzelpersonen", erklärt Leiterin Hilde Kraßnik. Der Höchststand lag bei 120 Familien. Nun hat es sich laut Kraßnik bei 60 bis 80 Familien/Einzelpersonen pro Ausgabe eingependelt: "Es gibt also noch Luft nach oben."
Hemmschwelle ist groß
Diese Luft möchte die Tafel füllen, doch die Hemmschwelle, das Angebot anzunehmen, ist vor allem bei den Völkermarktern selbst hoch. Kraßnik weiß von vielen, die berechtigt wären, das Angebot zu nutzen, es aber nicht tun: "Es ist keine Schande, zu uns zu kommen. Wer kommt, hilft, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden müssen." Eine Berechtigungskarte bekommt, wer ein gewisses Monatseinkommen nicht überschreitet (Details siehe Infobox).
Grundnahrungsmittel Mangelware
Zur Tafel kommen Kärntner und Asylwerber gleichermaßen. "Bereits gut integrierte Syrer helfen uns als Übersetzer, meine Tochter hilft bei Übersetzungen ins Englische", so Kraßnik. Wer wie viele Lebensmittel bekommt, hängt von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen (Ehepartner, Kinder) ab. Die Lebensmittel für den täglichen Bedarf bekommt die Tafel von Supermärkten. Mangelware sind stets Grundnahrungsmittel, die ein langes Haltbarkeitsdatum haben, wie zum Beispiel Mehl, Reis oder Zucker. Auch Dinge wie Hygieneartikel oder Waschpulver gibt es nur selten. "Diese können wir Dank der Spenden der Soroptimistinnen oder der Katholischen Frauenbewegung St. Magdalena ein paar Mal im Jahr zukaufen", ist Kraßnik dankbar. Dennoch sind Sachspenden mit diesen begehrten Dingen jederzeit willkommen.
Partner der Jugendkarte
Die Tafel ist außerdem Partner der Völkermarkter Jugendkarte "GiVE", bei der Jugendliche mit freiwilliger Arbeit Punkte sammeln und diese für Preise einlösen können. "Das funktioniert sehr gut. Es gibt immer wieder Schüler, die kommen und freiwillig mehr tun, als nötig wäre", freut sich Kraßnik.
Zur Sache:
Eine Berechtigungskarte für die Tafel bekomme ich, wenn ich pro Monat netto maximal
- 1.185 Euro als Einzelperson
- 1.777 Euro für zwei Erwachsene
- 1.540 Euro als Alleinerzieher mit einem Kind
- oder 2.132 Euro als Paar mit einem Kind, verdiene.
Für jedes weitere Kind werden 355 Euro dazugerechnet. Für jeden weiteren Erwachsenen 592 Euro.
Nähere Informationen gibt es bei Hilde Kraßnik unter 0650/51 111 08 oder hildekrassnik@gmail.com
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