Jugendliche bekommen fix einen Impftermin!
"Freiheit" nur durch Impfung bei Jugendlichen?

Impfen für "normale" Freiheit? | Foto: priscilla-du-preez
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Dass Covid auch bei Jugendlichen Schäden (Langzeitschäden) verursachen kann steht außer Frage. Dass sie durch eine Impfung wieder ihre "Freiheit" erlangen können ist aber mehr Beweggrund für die jungen Erwachsenen sich impfen zu lassen.  Ist das Richtig?

Seit Ende Mai steht fest, dass Jugendliche ab zwölf Jahren in Österreich mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer geimpft werden können. Das Land Vorarlberg startet nun eine Informations- und Aufklärungskampagne, damit sich möglichst viele der 12- bis 15-Jährigen für eine Corona-Schutzimpfung entscheiden. „Dadurch kann auch bei diesen jungen Menschen einem schweren Krankheitsverlauf erfolgreich vorgebeugt und das Risiko von Langzeitfolgen deutlich verringert werden“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner.

Hört man sich unter den jungen Menschen um, sind aber ihre Beweggründe für eine Impfung nicht die Angst vor Covid sondern vermehrt das Verlangen nach der mit Recht zurückgewonnenen "Freiheit". Gerade Jugendliche befinden sich in einer Aufbruchstimmung. Freunde treffen, Reisen, Partys feiern, Auslandssemester und vieles mehr gehören zu ihren "normalen" Aktivitäten. Nach einem Jahr Lockdown wollen die Jugendlichen das alles wieder tun dürfen. Verständlich! Ist die Impfung der Freifahrtsschein? Und ist der Beweggrund der richtige?

Sachliche Entscheidung

Landesrätin Rüscher verwies auf die weltweiten Erfahrungen, die belegen, dass auch Jugendliche schwer an Corona erkranken können. „Seltener als bei Erwachsenen, aber dennoch können auch im jungen Alter schwere Verläufe oder Folgeerscheinungen wie das Long Covid Syndrom auftreten. Deshalb ist es unsere Pflicht, auch jüngere Altersgruppen bestmöglich vor einer Erkrankung mit dem Corona-Virus zu schützen.“

Die Kampagne „Vorarlbergs Jugend impft“ knüpft thematisch und grafisch an die bestehende Kampagne „Wir wollen wieder ... – Vorarlberg impft“ an, wendet sich nun aber vor allem an die Jugendlichen selbst und deren Eltern. „Uns ist klar, dass die Entscheidung für eine Impfung eine Reihe von Fragen aufwirft. Daher wollen wir sachliche und auf Fakten basierende Informationen liefern, um einen möglichen Entschluss für die Impfung zu erleichtern“, sagte Rüscher.

Jeder Jugendliche in Vorarlberg bekommt noch vor dem Sommer ein Impfangebot

Die Modellregion Vorarlberg bleibt auch in diesem Bereich Vorreiter. Von den insgesamt rund 17.000 Vorarlbergern im Alter von 12 bis 15 Jahren haben sich bisher schon 3.500 auf der Online-Vormerkplattform des Landes Vorarlberg (https://vorarlberg.at/vorarlbergimpft) oder telefonisch unter 0800 201 361 für eine Impfung eingetragen. Sie werden eine Einladung zur ersten großen Impfrunde für diese Altersgruppe am Samstag, 19. Juni erhalten, kündigte Landesrätin Martina Rüscher an. In circa 120 Fällen (Backup-Einladungen, Hochrisikofälle) ist bereits eine Impfung an Jugendliche erfolgt. Alle Jugendlichen, die sich jetzt anmelden, werden noch vor den Sommerferien ein Impfangebot erhalten.

Einverständnis

Für Minderjährige im Alter von 12 und 13 Jahren ist eine Zustimmung der Erziehungsberechtigten notwendig. Jene, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, können selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen möchten.

Impfen für "normale" Freiheit? | Foto: priscilla-du-preez
Foto: mufid-majnun

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