Caritas
Auch im Lockdown für wohnungslose Menschen da
Das Caritas Betreuungszentrum Zweite Gruft in der Lacknergasse 98 hat auch im Lockdown für wohnungslose Männer geöffnet.
WIEN/WÄHRING. Jeder sollte nach Möglichkeit im Lockdown zuhause bleiben. Doch wo sollen Menschen hin, die kein Zuhause haben? Die Zweite Gruft der Caritas in Währing ist nach wie vor geöffnet, 66 wohnungslose Männer werden hier im Haus rund um die Uhr betreut, wie die Leiterin Elisabeth Pichler erklärt: "Es gibt weiterhin dreimal täglich warmes Essen. Unsere Klienten können während der Ausgangsbeschränkungen 24 Stunden hier bei uns im Haus bleiben."
Gleichzeitig achtet man verstärkt auf Schutzmaßnahmen, erklärt sie. "Alle Räume und das Tageszentrum sind offen. Unser Haus ist relativ groß, daher müssen wir nicht aufeinander picken. Die FFP2 Maske tragen wir alle schon länger, jetzt versuchen wir noch mehr Distanz einzuhalten. Einmal in der Woche kommt der Samariterbund und es wird per Antigen- oder PCR-Tests auf Infektionen geprüft." Größere Cluster habe es in der Einrichtung noch nicht gegeben.
Zur Impfung motivieren
In der Zweiten Gruft der Caritas kümmert man sich nicht nur um den Schutz vor Kälte und Hunger, sondern auch um die Gesundheitsversorgung. Auch die Impfung ist ein Thema, erklärt Pichler.
"Wir hatten das erste Mal im Mai eine Impfstraße im Haus und jetzt vor kurzem auch nochmal eine für Auffrischungen. Inzwischen gibt es niederschwellige Impfangebote der Stadt. Wir versuchen die Menschen aufzuklären, zu motivieren und mit Mythen um die Impfung aufzuräumen."
Dabei gibt es deutliche Parallelen zur Gesamtbevölkerung in Österreich, so Pichler. "Bei wohnungslosen Menschen ist es so wie beim Rest der Bevölkerung. Manche sind von der Impfung überzeugt, andere haben Vorbehalte. Schwierigkeiten macht hier vor allem die Sprache, denn bei uns sind viele Männer aus Osteuropa."
Nachfrage ungebrochen
Dass das Coronavirus die wohnungslosen Männer vor den gut besuchten Notquartieren abschrecken lässt, sei laut Pichler nicht zu beobachten. Im Gegenteil. "Die meisten sind froh, dass sie da sein können. Die Klienten bleiben gerne da, weil sie in der Kälte nicht rausgehen müssen. Und gleichzeitig lassen sich so die Kontakte draußen reduzieren."
Gerade jetzt sei es wichtig, ein Ganztagesangbot für wohnungslose Menschen anzubieten. "Vor dem Lockdown hatten die meisten Notquartiere wie wir nur in der Nacht geöffnet. Dank des Winterpakets der Stadt Wiens sind wir seit 2. November auf 24-Stunden-Betrieb umgestellt. Die Caritas allgemein wird immer für die Menschen da sein – auch in Lockdowns. Die Leute brauchen uns, egal ob für eine Suppe, eine Bleibe, Hygienepakete oder einen Schlafsack."
Zur Sache:
Die Zweite Gruft der Caritas
Lacknergasse 98
Spenden möglich an:
IBAN: AT16 3100 0004 0405 0050
BIC: RZBAATWW
Kennwort: Zweite Gruft
Sachspenden vor Ort möglich.
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