Café Stadtbahn: Mischkulanz reizt den Inhaber
Im Café Stadtbahn in Gersthof treffen sich seit über 100 Jahren Nachtschwärmer aus ganz Wien.
WÄHRING. Wie lange es das Café Stadtbahn schräg gegenüber der S-Bahn-Station Gersthof schon gibt, weiß niemand so genau. "Das Haus wurde 1907 gebaut und irgendwann gab es im Café eine 120-Jahr-Feier. Das geht sich aber natürlich nicht ganz aus", so Inhaber Philip Giokas. "Mehr als 100 Jahre hat das Lokal aber sicher schon auf dem Buckel."
In jedem noch so kleinen Detail spürt man die Geschichte, sei es an der etwas mitgenommen aussehenden Eingangstür, den mit allerlei Erinnerungsstücken geschmückten Wänden oder der alten Schreibmaschine. Dieses urige Ambiente ist jedoch nur ein Teil des Gesamtkunstwerks Café Stadtbahn. Das Publikum, das Giokas als "einerseits kulturinteressiert, aber auch sehr bodenständig", beschreibt, macht das Lokal erst zu dem, was es heute ist. "Das Café Stadtbahn ist kein Boboladen, aber auch keine niveaulose Hütte, sondern eine Mischkulanz, die mich gereizt hat." Das war auch der Grund, warum er das Café vor einem Jahr übernommen hat.
Auf Du und Du mit Promis
Ein langjähriger Stammgast meint zu der Frage, was für ihn das Besondere am Café Stadtbahn sei: "Hier treffen sich Studenten und Arbeiter genauso wie Prominente, die mitten in der Nacht reinmarschieren und noch ein Seidel trinken", so Jacky W., für den das Café Stadtbahn lange Zeit ein zweites Wohnzimmer war. "Früher konnte es da schon mal passieren, dass Heinz Holecek am Nebentisch gesessen hat oder Marcel Prawy mit seinen Einkaufstaschen um ein Uhr früh reingestolpert ist."
Kultur und Beisl-Flair
Neben der Wohnzimmeratmosphäre, die viele nach Gersthof lockt, bekommt man im Café Stadtbahn auch Kultur geboten. Auftritte von Künstlern, Lesungen und Konzerte ziehen Besucher aus ganz Wien hierher. "So ein Juwel wie das Café Stadtbahn gibt es nicht oft", ist sich Philip Giokas sicher. Infos zum Lokal gibt es auf www.cafestadtbahn.org
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.