Nachdenkpause für Volksschule am Bischof-Faber-Platz
Die Volksschule Bischof-Faber-Platz soll zur Ganztagsschule werden. Die Eltern sind nicht glücklich.
WÄHRING. Die Liste der Kritikpunkte der Elternvertreter ist lang: Obwohl man sich ab Jänner für die Volksschule anmelden muss, wurde erst vor Kurzem darüber informiert, dass die Schule am Bischof-Faber-Platz ab dem nächsten Schuljahr als verschränkte Ganztagsschule geführt werden soll. Das ist jene Schulfom, bei der sich Unterricht und Freizeit bis zum Nachmittag abwechseln. "Es gab zunächst Gerüchte, auf Nachfrage des Elternvereins wurden wir dann vor vollendete Tatsachen gestellt", sagt Anja Beuning, deren Tochter die Schule besucht. Ihren Sohn, der nächstes Jahr in die erste Klasse kommt, wollte sie auch am Bischof-Faber-Platz anmelden.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Hort, in dem die Kinder am Nachmittag betreut werden", sagt Beuning. Der Hort wird von der Stadt Wien, genauer gesagt der Magistratsabteilung 10, betrieben. Doch die Betreuung der Freizeitperioden soll ab dem nächsten Jahr der Verein "Wiener Kinder- und Jugendbetreuung" übernehmen. Die Eltern haben Angst, dass die Betreuung dadurch schlechter werden könnte. Sie kritisieren außerdem, dass kein vernünftiges Raumkonzept vorgelegt worden sei. Bei einer Umfrage, die der Elternverein durchgeführt hat, haben sich 90 Prozent der Eltern dafür ausgesprochen, dass alles so bleiben soll, wie es ist.
Bei einem Informationsabend, zu dem 200 Eltern gekommen sind, war das Misstrauen gegenüber der Neuerung dann so groß, dass die Vertreter der Stadt die Entscheidung vertagt haben. Sie sind wieder an den Verhandlungstisch zurückgekehrt sind und haben auch die Eltern dazu eingeladen.
Der Elternverein hat außerdem schon mehrere hundert Unterschriften gesammelt, mit denen sich Eltern für den Verbleib des Horts in der derzeitigen Form aussprechen.
Nossek will Konzept
Auch Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) ist an einer Einigung interessiert. "Es muss eine zufriedenstellende Lösung für die Übergangsklassen geben", sagt sie und meint damit jene drei Jahrgänge, die noch nach dem alten Modell geführt werden, während die neuen Klassen den verschränkten Unterricht erhalten.
Als Bezirkschefin verwaltet Nossek auch das Budget für Umbauten an der Schule. Die neue Schulform macht das Einbauen einer Küche notwendig. Dieses Geld will Nossek erst freigeben, wenn ein schlüssiges Raumkonzept vorliegt: "Es soll einige Veränderungen in der Organisation der Währinger Schulen geben", sagt sie. "Es ist nicht sinnvoll, jetzt eine neue Küche zu finanzieren, die in ein paar Jahren vielleicht nicht mehr gebraucht wird." Im Jänner soll über den Umbau entschieden werden.
Klarheit noch heuer?
Noch vor Weihnachten wollen die zuständigen Vertreter der Stadt den Elternvertretern detaillierte Pläne zeigen, mit denen geklärt werden soll, wie das Raumkonzept in Zukunft aussehen soll. Die Eltern wünschen sich außerdem, dass der Hort weiter von der MA 10 betrieben wird.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.