Währing gedenkt der NS-Opfer

- Diese Skulptur von Lukas Maria Kaufmann soll an den Währinger Tempel erinnern.
- Foto: Jüdisches Museum Wien
- hochgeladen von Lisa Kiesenhofer
Erinnerung im Kerzenlicht: Der Bezirk lädt zum Gedenken an den 1938 zerstörten Währinger Tempel.
WÄHRING. Vor 1938 gab es in Wien fast 100 Synagogen und Bethäuser, von denen heute jede Spur verwischt ist. Auch der 1888 errichtete Währinger Tempel in der Schopenhauerstraße 39 wurde zerstört und später abgetragen. Heute befindet sich an dieser Stelle eine Rasenfläche hinter einem Neubau, wobei eine Tafel an die Existenz der Synagoge erinnert.
Jetzt, 80 Jahre später, wird ein einheitliches, andauerndes und gut sichtbares Mahnmal an die Novemberpogrome aufgestellt. Auch der 18. Bezirk lässt die furchtbaren Vorkommnisse nicht in Vergessenheit geraten. An insgesamt 24 Standorten in ganz Wien werden die leuchtenden und ineinander verwobenen Davidsterne ab nächster Woche zu sehen sein.
Leuchtskulptur
Das Projekt "OT" des Künstlers Lukas Maria Kaufmann wird als Leuchtskulptur mit einem künstlerisch gestalteten Davidstern installiert. Die Skulptur ist auf einem rund fünf Meter hohen Metallmast zu sehen. Dort werden nicht nur Informationen über die jeweilige Synagoge angebracht, sondern es werden auch deren virtuelle Rekonstruktionen per QR-Code abrufbar sein.
Die Bezeichnung "OT" steht im Hebräischen übrigens für "Symbol" oder "Zeichen". Im frühen Judentum hatte es noch eine weitere Bedeutung, nämlich als spirituelles Merkmal der Beziehung zwischen Gott und Mensch.
Erinnern im Kerzenlicht
In Erinnerung an diese schrecklichen Ereignisse findet am Samstag, 10. November, um 18 Uhr in der Schopenhauerstraße 39 ein "Stilles Gedenken" statt. "Unter dem neu installierten Lichtzeichen zur Erinnerung an die Synagoge wollen wir gemeinsam der Opfer des Nationalsozialismus gedenken", heißt es von der Bezirksvorstehung. Alle Währinger sind dazu eingeladen mit einer Kerze an der Veranstaltung teilzunehmen.
Wer mehr über das dunkle Kapitel der Geschichte Währings erfahren möchte: Heidemarie Uhl von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wird an dem Abend über die Geschichte der Währinger Synagoge erzählen. Die Wissenschafterin führte gemeinsam mit anderen im Auftrag des Bezirks das Forschungsprojekt "Topographie der Shoah in Währing" durch.
Bei der Gedenkveranstaltung wird außerdem die Sängerin Timna Brauer – begleitet von Elias Meiri – osteuropäische Gebete singen.


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