S45-Station
Währinger fordern öffentliches WC in Gersthof
Die S45-Station in Gersthof ist einer der Verkehrsknotenpunkte der Stadt. Nur das WC ist seit 2014 versperrt.
WÄHRING. Mit rund 30.000 Menschen pro Tag ist Gersthof einer der Öffi-Hotspots der ganzen Stadt. Nach dem geplatzten Umbau des Gersthofer Platzls ist nun wieder der Wunsch nach einer öffentlichen Toilette laut geworden. Die Anlage in der S45-Station wurde 2014 von den ÖBB geschlossen.
Wolfgang Sigmund, ein Anrainer aus der Gersthofer Straße, ist dort täglich mehrmals unterwegs und macht sich für die Reaktivierung der WC-Anlage im Bahnhof stark. "Das nächste öffentliche Klo ist im Türkenschanzpark und daher viel zu weit weg. Ich verstehe nicht, warum die Anlage geschlossen wurde", erklärt der 42-Jährige. Sigmund wäre auch bereit, ein Entgelt von 50 Cent für eine saubere Toilette zu entrichten. Leider blieb sein Wunsch bis dato unerhört.
Lösung in Arbeit
Der Währinger Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne) ist das Problem bekannt und sie arbeitet derzeit an einer Lösung. "WCs sind wichtig und werden derzeit auch von der Stadt Wien gefördert. Am Kutschkermarkt haben wir im Vorjahr eine neue WC-Anlage eröffnet", so Nossek. "Doch an einem Bahnhof haben auch die ÖBB ein Wörtchen mitzureden. Das erschwert die Sache etwas", so die Bezirksvorsteherin.
Auch bei der dafür zuständigen MA 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark) ist man durchaus gewillt, eine Lösung für das Toilettenproblem zu finden. "Durch das Veto gegen den Umbau des Platzls ist auch die gewünschte öffentliche Toilettenanlage in weite Ferne gerückt. Wir werden aber wieder das Gespräch suchen und hoffentlich eine Lösung finden", sagt MA 48-Pressesprecherin Ulrike Volk.
ÖBB bremsen ein
Nur seitens der ÖBB wird die Euphorie etwas gebremst. "Zu wenig Auslastung", erklärt Pressesprecherin Juliane Pamme. "Vor der Schließung hatten wir bei Zählungen nur drei Besucher pro Tag", so Pamme.
Ein Reaktivierung der Anlage wäre mit hohen Kosten verbunden. Neben einer getrennten Toilette für Damen und Herren müsste nach den derzeitigen Vorgaben auch ein Behinderten-WC errichtet werden. "Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und der Umbau ist sehr aufwendig. Er würde rund 500.000 Euro kosten", sagt die Pressesprecherin und verweist auf die WCs in den S45-Zügen.
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