BezirksZeitung klärt auf
Warum in Währing viele Parkplätze verschwinden
Seit einiger Zeit verschwinden Parkplätze in Währing. Das sorgt geraden in den Sozialen Netzwerken für Verwunderung. Die BezirksZeitung hat sich nun angesehen, warum die Parkplätze verschwinden.
WIEN/WÄHRING. In Währing wird vielerorts gerade umgebaut – und das führt auch zu Kritik auf diversen Social-Media-Kanälen. Immer wieder berichten Userinnen und User, dass Parkplätze verschwinden. "Still und heimlich" werden sie aufgelassen oder verbaut, so der Tenor auf den Kanälen.
Die BezirksZeitung hat nachgefragt, was die Gründe für den Parkplatzschwund in Währing sind. Und wo in nächster Zeit vor allem Parkplätze verschwinden.
Es wird umgebaut im Bezirk
Klar ist: Die städtischen Straßen müssen sich viele verschiedene Verkehrsteilnehmer teilen. Seien es Autos, Öffis, Fußgänger oder auch Radelnde. Währing als politisch grüner Bezirk setzt vermehrt auf klimafreundliche Fortbewegungsmittel, etwa das Fahrrad. Dafür braucht es auch Platz, so der Tenor in der Bezirkspolitik und in den zuständigen Bezirkskommissionen.
Beispiel Pötzleinsdorfer Allee: Diese wird gerade saniert, 107 Linden sollen dadurch gerettet werden. Damit verbunden ist eine neue Radanbindung bis rauf zum Schlosspark. Hier fallen echte und vermeintliche Parkplätze weg – vermeintlich deswegen, weil bis dato oft einfach geparkt wurde, wo laut Verkehrsordnung eigentlich gar nicht geparkt werden durfte.
Und dort werden weitere Parkplätze wegfallen, wie die zuständige MA 46 bestätigt: "Auf der Pötzleinsdorfer Straße - von der Endstation der Linie 41 stadteinwärts bis zur Scheibenbergstraße - wird der Gehweg auf der rechten Seite verbreitert und zum gemischten Geh- und Radweg."
Der Verkehr verändert sich
"Wir nehmen nirgendwo einen Abstellplatz mutwillig weg", versichert Bezirkschefin Silvia Nossek (Grüne). Es wurde eben jahrzehntelang an jedem freien Platzerl ein Stellplatz für PKWs in der Stadt geschaffen, jetzt steigen die Menschen vermehrt auf andere Fortbewegungsmittel um.
"Sobald es etwas anderes für den öffentlichen Raum benötigt – sei es etwa eine Radabstellanlage, eine Busstation oder Ähnliches – geht das leider oft auf Kosten von Parkplätzen", so Nossek. So auch vis-à-vis des Amtshauses in der Martinstraße. Immer mehr Menschen erledigen ihre Amtswege dorthin mit dem Rad, daher gab es den Wunsch für eine Radabstellanlage.
Ist es ein Gegeneinander?
Dass Währing bei der Debatte "Radler" oder "Autos" nicht der einzige Bezirk mit Diskussionen ist, zeigt auch ein beispielhafter Blick über die Bezirksgrenze. Im benachbarten Döbling wird seit einiger Zeit ein baulich-getrennter Zwei-Richtungs-Radweg auf der Krottenbachstraße – eine Hauptverkehrsroute dort – diskutiert.
Hier könnten rund 200 Parkplätze wegfallen, sollte dieser Radweg kommen, ermahnt der dortige Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP). Eine Alternativroute in Parallelstraßen wird von der hiesigen Radweg-Bürgerinitiative aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Die Fronten scheinen verhärtet.
Genau das sollte in Währing nicht passieren. Es braucht doch vielmehr ein Miteinander als ein Gegeneinander auf den Straßen zwischen Gürtel und Pötzleinsdorf.
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