Ältere Spitalsärzte sind zunehmend belastet
Österreichweit droht Personalmangel: Zwei von drei Ärzten wollen nicht im Krankenhaus arbeiten.
(skl). Das Durchschnittsalter der heimischen Spitals-ärzte steigt immer mehr an: Mehr als die Hälfte ist über 40 Jahre und älter, in manchen Krankenhäusern fehlt sogar bereits der medizinische Nachwuchs.
Pensionswelle steht bevor
Wachsende Belastungen, fehlende Karrieremöglichkeiten und der Mangel an flexiblen Arbeitszeitmodellen mindert die Motivation, dauerhaft im Spitalsbetrieb zu verbleiben, so Harald Mayer, Obmann der Bundeskurie Angestellte Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). So erzeugt nicht zuletzt die sich nach oben verschiebende Alterspyramide einen organisatorischen und vor allem personellen Handlungsbedarf.
Die zu erwartende Pensionierungswelle in Kombination mit zunehmender Abwanderung jüngerer Mediziner führt zu einem Ärztemangel, der sich bereits jetzt manifestiert. Für die Lösungen der Problembereiche gibt es aber bereits ein Konzept („Spitals-arzt/Spitalsärztin 2025"), das unter anderem altersspezifische Karriere- und Arbeitszeitmodelle vorsieht, aber auch eine nachhaltige Entlastung älterer Spitalsärzte.
Erhöhte Abwanderung
Mayer: „Schon jetzt können sich zwei von drei Ärzten nicht mehr vorstellen, ihre berufliche Zukunft langfristig im Spital anzusiedeln. Jüngere Kollegen und Kolleginnen wandern aus, weil die Arbeitsbedingungen andernorts besser sind, ältere Ärztinnen und Ärzte müssen auch mit über 50 Jahren noch Nachtdienste leisten. Die Arbeitsbedingungen sind einfach nicht mehr zeitgemäß.“ So steigen immer mehr Spitalsärzte aus, weil sie den Druck nicht mehr aushalten. Das sei aber nur die Spitze des Eisbergs.
Worüber noch kaum diskutiert wird, ist hingegen der Umstand, dass durch den Abgang erfahrener Ärzte und Ärztinnen wertvolles Wissen verloren geht, das so nicht mehr an die nachfolgende Generation weitergereicht werden kann.
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