Waidhofen/Ybbs
Abua – jährlichen Preise der Stadt vergeben

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WAIDHOFEN/YBBS. Zum dritten Mal wurde heuer der abua vergeben – in den Kategorien Kultur, Sport, Soziales und Zukunft. Abua ist ein altes Mostviertler Wort für Staunen und Bewundern sowie Name für die jährlichen Auszeichnungen der Stadt.
Von der Jury zuerkannt wurden außerdem zwei Jugendsportpreise und ein Anerkennungspreis in der Kategorie Zukunft. Die Einreichungen kommen übrigens aus der Bevölkerung, jedes Jahr werden die Waidhofnerinnen und Waidhofner aufgerufen, jene Personen und Initiativen einzureichen über die sie gestaunt haben.
„Durchsetzungskraft ohne rücksichtslos zu sein und Anpassungsfähigkeit, ohne gefügig zu werden, Menschen, die bereit sind, sich für etwas einzusetzen, die beharrlich nach vorne schauen, brauchen wir in der Gesellschaft 4.0.“, sagte Bürgermeister Werner Krammer in seinen Eröffnungsworten. „Die Anerkennungspreise und der abua in den Kategorien Kultur, Sport, Soziales und Zukunft drücken Respekt aus. Danke für Zeit und Energie, für Engagement und hohen persönlichen Einsatz. Ihr seid mit eurem Tun auch Vorbilder für Andere und Aushängeschilder für ganz Waidhofen.“
Unter den Gästen war auch Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und Nationalrat Andreas Hanger, in Vertretung der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Musikalisch umrahmt wurde der feierliche Abend vom Futura Social Club.
Die Preisträger:
Jugendsportpreise: Stephan Koch und Hannah Streicher
Stephan Koch, 12 Jahre jung, ist der schnellste U12 Riesentorlauf- Skirennläufer Österreichs. Das Nachwuchsskitalent der Sportunion Waidhofen setzte sich beim Salzburg Milch Kids Spring Festivals am 11. März in Vorarlberg gegen die besten Skitalente Österreichs durch und holte sich den Bundesmeistertitel.
Den zweiten Jugendsportpreis 2018 erradelte Hannah Streicher.
Die 17-jährige Maturantin fährt leidenschaftlich gerne Rennrad und wurde dank ihres Fleißes schon mit herausragenden Erfolgen belohnt –EM- und WM-Teilnahme, Silbermedaille bei den Youth Olympic Games in Buenos Aires. Und sie wurde im Radsport österreichische Junioren-Meisterin auf der Straße.
Unsere Kinder sind die Zukunft – die Anerkennungspreisträgerin in der Sparte Zukunft ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Waidhofen im Sommer zur lebendigen Uni-Stadt wird und das für die ganz kleinen und größeren – von 5 bis 12. Biologin Gudrun Schindler-Rainbauer ist Geschäftsführerin des Jane Goodall-Instituts in Wien und Kuration des KinderUNIversums Waidhofen.
Den abua in der Kategorie Kultur erhielt heuer die Trachtenmusikkapelle Windhag. Kulturpreisträger 1992 Raimund Tremetsberger sprach persönliche Worte für die im wahrsten Sinne des Wortes „ausgezeichnete“ Kapelle, die 1972 gegründet wurde. 81 Musikerinnen und Musiker spielen mit. Bei den Konzertwertungsspeilen des NÖ. Blasmusikverbandes erreichte die TMK seit 1974 immer ausgezeichnete Erfolge – ebenso bei allen Marschmusikbewertungen. Sie siegten beispielsweise beim Landeskonzertwettbewerb 2015 in Grafenegg – und erreichten beim Bundeswettbewerb 2017 in Feldkirchen den zweiten Platz.
Den abua in der Kategorie Sport erreichte Sarah Rijkes. Die Waidhofnerin, die derzeit ihren Lebensmittelpunkt in Belgien hat, holte sich am Wiener Kahlenberg den Staatsmeistertitel. Im über 100 Kilometer ausgetragenen Rundstreckenstraßenrennen (5 Runden à 20 km) setzte sie sich gegen die bis dahin amtierende Staatsmeisterin durch. Seit 2018 geht Sarah für das belgische Experta-Footlogix-Team an den Start.
Neben Teilnahmen an den Weltmeisterschaften 2015 in Richmond (USA),2016 in Doha (QAT) und den Heimweltmeisterschaften in Innsbruck im heurigen Jahr, sowie den Europameisterschaften 2017 in Plumelec (FRAU) und 2018 in Glasgow (GBR), erreichte sie Top-Leistungen in der Women’s World Tour, beim Grio d’Ialia der Frauen und bei den Klassikerrennen in Belgien.
Mit 2019 wird sie für ein neues Team antreten: das deutsche World Tour Team WNT- Rotor.
Wenn die Zeit reif ist, will Sarah zurück nach Waidhofen. Sie hat Englisch, Sport und Biologie auf Lehramt studiert und würde gerne einmal in ihrer
Heimatstadt ihren Beruf ausüben. Bis dahin steht aber noch das Rad im Mittelpunkt: Sarahs erklärtes Ziel sind die olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Sportpreisträgerin 2009 Christa Hraby hielt die berührende Laudatio.
Den abua in der Kategorie Soziales erhielt der Ehrenamtschor. Die Anfänge des Ehrenamtschors gehen zurück auf eine Weihnachtsfeier im NÖ Pflege- und Betreuungszentrum Waidhofen / Ybbs Vogelsang. Damals wurden die ehrenamtlichen Sängerinnen und Sänger gefragt, ob sie nicht die musikalische Umrahmung der Weihnachtsfeier übernehmen wollen. Inge Tejral rief 2009 kurzerhand den Ehrenamtschor ins Leben. Ihr Gatte Franz Tejral übernahm die Chorleitung. Die 19 Mitglieder traten zum ersten Mal beim Fest der Generationen im Plenkersaal auf – das war im März 2010. Und wurden erneut eingeladen ihre Lieder zum Besten zu geben: Nach St. Pölten zum Ehrenamtsfest, wo auch der nunmehr ehemalige Landeshauptmann Erwin Pröll auf den Ehrenamtschor aufmerksam wurde.
Er wurde nicht nur zu einem Fan sondern auch zu einem großen Unterstützer: Er half den ehrenamtlichen Sängern aus Waidhofen und Böhlerwerk eine eigene CD aufzunehmen. Eine CD mit ihren typisch bunten Liedern von traditionell bis modern und eine mit altbekannten Weihnachtsliedern.
Über 25 Jahre gibt es das Bewohnersingen im Haus – der Ehrenamtschor selbst wird nächstes Jahr zehn. Der Chor und alle Mitglieder sind Zeit ihres Wirkens starke Zugpferde für das Ehrenamt – wie auch Gabriele Hirner, die seitens des Pflege- und Betreuungszentrum ehrenamtliche Aufgaben, wie auch Besuchsdienste etc., koordiniert. Das Bewohnersingen ist übrigens öffentlich! Jeder ist herzlich eingeladen, donnerstags um 10.30 Uhr vorbeizuschauen, mitzusingen oder einfach älteren Menschen Zeit zu schenken. Jeder hat die Möglichkeit etwas beizutragen und selbst zu erfahren wie erfüllend ein Ehrenamt ist. Ams- Leiterin und Jurymitglied Anita Prüller bedankte die Damen und Herren in ihrer Laudatio.
Den abua in der Kategorie Zukunft erhielt Fritz Hölblinger für seinen langjährigen Einsatz für die Stadt. Sparkasseregionaldirektor und Jurymitglied Josef Wieser ehrte Hölblinger in seiner berührenden Laudatio. In Wien besuchte Fritz Hölblinger von 1970 bis 1975 die höhere
Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt für Textiltechnik in der Spengergasse. Schon zur Schulzeit war er der lustige, aufgeweckte Kerl, der sich leicht tat, Kontakte zu knüpfen.
Er schnupperte in die Modewelt und machte erste berufliche Erfahrungen unter anderem bei der Firma TLAPA und in einer hochpreisigen Boutique im ersten Bezirk in Wien.
Mit vielen Erfahrungen und Wissen im Gepäck kehrte er nach Waidhofen zurück und übernahm Anfang der Achtzigerjahre den bereits schon seit 1874 bestehenden elterlichen Betrieb - Pöchhacker Mode zum Stadtturm. Und gerade weil ihm die Weiterentwicklung der Stadt Waidhofen so am Herzen liegt, eröffnete er sein Geschäft ALOIS im Oktober 2009, einen Store für junge Männermode – direkt am Freisingerberg.
Er engagierte sich in der ersten Wirtschaftsgemeinschaft der Stadt. Er war auch Obmann der Initiative Aktive.Wirtschaft, die dem Stadtmarketingverein voraus ging. Heute ist Fritz Hölblinger das Gesicht des Vereins Stadtmarketing Waidhofen a/d Ybbs. Er vertritt seit dem Jahr 2008 die Interessen der über 100 Mitgliedsbetriebe aus der Gastronomie-, Handels- und Dienstleistungsbranche.
Heuer genau seit zehn Jahren ist Fritz Hölblinger als Obmann für die Kaufmannschaft da. Er glaubt an den Standort. An die florierende Zukunft der Innenstadt Waidhofens und daran, dass der Weg gemeinsam gefunden werden muss. Die Stadt hat sich verändert und auch das Kaufverhalten. Das Internet und der immer stärker werdende Online- Handel bringen Herausforderungen mit sich. Fritz Hölblinger hat stets die Weiterentwicklung, das bewusste Zugehen auf Veränderungen im Blick. Beispiele in jüngster Zeit sind dafür etwa die neue moderne Einkaufs- Gutscheinkarte oder die Einbindung der Gewerbebetriebe in den Stadtmarketingverein.
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