Jürgen Werner, LASK
Ein Leben für den Fußball
Der gebürtige Welser Jürgen Werner (57) kann auf ein sehr erfolgreiches Leben zurückblicken. Zumeist beschäftigte er sich dabei in irgendeiner Weise mit Fußball.
THALHEIM, MARCHTRENK. Die BezirksRundschau nützte die Gelegenheit mit dem jetzt in Thalheim lebenden ehemaligen Nationalspieler und jetzigen LASK-Vizepräsidenten Details aus seinem bisherigen Leben in Erfahrung zu bringen. Treffpunkt war das Corner-Cafe seines ehemaligen Fußball-Spezis Helmut Wartinger in Marchtrenk.
Die aktive Karriere
Die ersten Fußballschuhe zerriss er bei seinem Stammverein Eintracht Wels. Mit 17 Jahren wechselte er zum SK VÖEST Linz. Den Linzern blieb – mit Ausnahme eines Jahres bei Sturm Graz – bis 1992 treu. Ein schon fixierter Vertrag beim spanischen Erstligisten Oviedo scheiterte seinerzeit am Veto von VÖEST-Präsidenten Franz Ruhaltinger. "Leider gab es zu meiner Zeit noch keine automatische Freigabe, nach einem auslaufenden Vertrag", blickt Werner in die Zeit vor dem "Bosman-Urteil" zurück. Das Debüt in der österreichischen Nationalmannschaft feierte er am 10. September 1986 in der EM-Qualifikation gegen Rumänien. Insgesamt reichte es zu 11 Einsätzen für das Nationalteam, mit dem Höhepunkt, dem 4:1 Sieg gegen Deutschland 1986 in Wien.
Die Agentur
Ende der 90-iger Jahre gründete Jürgen Werner die Spielerberatungsagentur Stars & Friends. In den folgenden 20 Jahren kamen Standorte in neun verschiedenen Ländern dazu. Ende 2018 verkaufte er sein lukratives Unternehmen an den zweitgrößten Teilhaber, den Slowaken Karol Csonto. "Es war mir eine Herzensangelegenheit mich voll und ganz dem LASK zu widmen, außerdem wollte ich den immer wieder auftretenden Kritikern wegen meiner Doppelfunktion (Spielerberater und Vizepräsident beim LASK), aus dem Weg gehen", so Werner.
Der LASK
Seitdem der "Stolz von Oberösterreich" von den "Freunden des LASK" übernommen wurde war Jürgen Werner immer in irgendeiner Funktion beim Verein tätig. Ob als sportlicher Berater, Vizepräsident oder auch als "Obergscheidler". "Es war kein einfaches Projekt mit dem LASK, aber man sieht, was man mit richtiger Zielsetzung und Kontinuität zustande bringen kann. Zum Teil sind wir unseren Zielen schon voraus, aber der Weg ist noch lange nicht zu Ende", spricht Vizepräsident Werner aus dem Nähkästchen. Seit 2013 hat sich eine sogenannte LASK-DNA entwickelt, zu der Jürgen Werner laut eigenen Aussagen seinen Anteil beigetragen hat. "Die Erfolge auf nationaler wie auf internationaler Ebene können sich durchaus sehen lassen. Die Vizemeisterschaft letzte Saison und das Auftreten in der Europa-League zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", klingt ein wenig Stolz bei Werner durch.
Fusion in Wels
"Zunächst sollte ein klares Ziel definiert werden. Wenn die Politik und die Vereine gemeinsam eine Linie finden, wo man den Welser Fußball in Zukunft sehen will, werden auch Lösungen dahingehend zu finden sein", denkt Werner laut nach. Ob eine Fusion unbedingt notwendig sein muss, lässt er offen. "Wichtig ist es jedenfalls, die Kräfte zu Bündeln, sowohl wirtschaftlich, sportlich als auch infrastrukturell", gibt der Ex-Internationale zu bedenken. Für den LASK könnte ein starkes Welser Team auch Vorteile haben. "Man könnte sogenannte Kooperationspieler in Wels parken, das ergäbe eine Win-Win-Situation für beide Clubs", denkt Werner laut in die Zukunft.
Dankbarkeit
Zum Abschluss betont der ehemalige Fußballprofi: "Ich bin glücklich und dankbar zugleich, in meinem bisherigen Leben, Hobby und Beruf in den unterschiedlichsten Facetten des Fußballs vereint zu haben."
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