Umfahrung bekommt nun das Herzstück
Halbzeit beim Bau der Umfahrung Lambach.
Beim Bau der Umfahrung Lambach läuft alles nach Plan. Die erste Bauetappe wurde Ende 2013 fertiggestellt. Vor einem halben Jahr wurde mit der zweiten Bauetappe begonnen, die im wesentlichen aus dem Tunnelbauwerk, der Umfahrungsstraße und den restlichen Brücken besteht. Vergangene Woche wurde mit dem Bau des Herzstücks, dem 912 Meter langen Tunnels begonnen.
Im Gegensatz zu den meisten Tunnelbauten sind keine Sprengungen vorgesehen. Mittels des 35 Tonnen schweren Tunnelbaggers werden 65.000 Kubikmeter an Erdmaterial herausgebrochen und auf einer Deponie gelagert. „Das Volumen entspricht etwa 4300 LKW-Fuhren“, zieht Straßenbaureferent Franz Hiesl einen Vergleich. Die größte Herausforderung wird der starke Wasserandrang von 50 Litern in der Sekunde sein. Mittels Pumpen wird der Grundwasserspiegel gesenkt, sodass eine trockene Tunnelbauweise garantiert werden kann. Nach der Fertigstellung werden die Pumpen abgeschaltet und der Grundwasserspiegel erreicht wieder sein ursprüngliches Niveau. Die Gesamtinvestitionskosten für den Tunnel belaufen sich auf 60 Millionen Euro. „Um einen zügigen Baufortschritt zu erzielen, sind 100 Bauarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr vor Ort tätig“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer.
Traditionell wird eine Frau zur Tunnelpatin ernannt. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde von der Lambacher Bürgermeisterin Christine Oberndorfer übernommen. Sie ist während der Bauphase die irdische Vertreterin der Heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute. Sie soll den Mineuren Glück bringen.
Nach Fertigstellung der Bauarbeiten wird der Tunnel nach dem Vornamen der Tunnelpatin benannt. Die Bürgermeisterin von Lambach wird nun zwei Jahre lang die Mineure bei der Errichtung des Tunnels begleiten und regelmäßig besuchen: „Das Wichtigste aber ist, dass die Arbeiten unfallfrei bleiben“, wünscht sich Tunnelpatin Oberndorfer.
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