Fünfte Jahreszeit
Zwangspause für Faschingsfans
Die Corona-Pandemie sorgt auch in der fünften Jahreszeit für zahlreiche Veranstaltungsabsagen.
WELS, MARCHTRENK. "Wir hatten viele Ideen und der Faschingssamstag wäre außergewöhnlich geworden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Welser dürfen sich nächstes Jahr auf einen besonderen Fasching freuen", so Anna Wippl, Kanzlerin des Schelmenrat zu Wels. Für die Faschingsfreunde in der Messestadt begann die Saison wie gewohnt am 11. November um 11.11 Uhr mit der Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). Ansonsten verlief der Fasching aber alles andere als gewöhnlich. "Normalerweise sind wir in Wels nicht nur bei unseren eigenen Events – der Faschingsrevue und dem Faschingsdienstag – im Einsatz, sondern besuchen auch traditionelle Veranstaltungen und Bälle. In einer starken Saison kommen wir auf 15 bis 20 verschiedene Termine", erzählt Wippl. Weil dies heuer aber nicht möglich war, verlegte der Schelmenrat einige Termine so gut es ging ins Internet. Vereinssitzungen wurden per Videocall abgehalten und auch die Schelmengarde trainierte online. "Für nächstes Jahr hoffen wir, dass wieder eine Veranstaltung möglich sein wird. Wir freuen uns bereits jetzt, wenn wir wieder die Welser zum Lachen bringen", erzählt die Kanzlerin.
Auszeit für das Prinzenpaar
Die 1. Marchtrenker Faschingsgilde konnte sich im vergangenen Jahr noch über viele Besucher freuen: "Der Fasching 2020 war für uns mit acht ausverkauften Sitzungen und über 3.320 Besuchern noch sehr erfolgreich. Kurz darauf war aber wegen Corona mit allem Schluss", so Präsident Willi Lehner, der die Gilde seit 15 Jahren leitet. Das Narrenwecken konnte nicht durchgeführt werden und das amtierende Prinzenpaar, Prinzessin Wilma 1., die plaudernde Biomaid von der Welser Heid und Prinz Gerhard 1., der stürmische King von Most und edlem Gin, konnten keinen Einfluss auf das Geschehen in der Stadt nehmen.
Im März sollte in Marchtrenk ein Qualifikationsturnier im Garde- und Showtanz stattfinden, bei dem auch die lokalen Gruppen Red Angels und Red Hell Angels teilgenommen hätten. Auch dieses wurde abgesagt. Nun, da ein reguläres Faschingstreiben nicht möglich ist, versuchen die Marchtrenker Narren mit Charity-Aktionen ein Lächeln in die Gesichter der Menschen zu zaubern. "Die Faschingsgilde unterstützt Menschen, die durch Schicksalsschläge in Not geraten sind. Bei einem Fall mit schwerer fortgeschrittener Dystonie konnten wir gemeinsam mit Marchtrenker Firmen 11.500 Euro zur Sanierung des Bades und zur Anschaffung eines Treppenlifts beisteuern. Ebenso wurden soziale Institutionen mit 6.500 Euro von uns unterstützt", erzählt Lehner. 2022 wollen die Marchtrenker wieder ihre Faschingssitzungen durchführen und zahlreiche Ausflüge nachholen.
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