Sportlegenden, Gerald Haider
Der Welser mit dem Super-Hammer

- Gerald Haider in voller Aktion beim SK VÖEST Linz.
- Foto: BRS
- hochgeladen von Peter Hacker
"Wenn ich mir den Ball zum Freistoß gerichtet habe, haben bei so manchem Torhüter die Knie zu zittern begonnen", erzählt der ehemalige Austria Salzburg und SK VÖEST Linz Stürmer Gerald Haider mit einem Schmunzeln. Speziell GAK-Goali Savo Ekmecic war des öfteren von den Hammer-Schüssen des Welsers betroffen. Die überlangen und extrem weiten Sporthosen waren damals das Markenzeichen des Grazers. Böse Zungen behaupten, dass er diese nur trug, damit man das Schlottern der Knie nicht sehen konnte, wenn Gerald zum Schuss ansetzte.
WELS. "Grundsätzlich habe ich gegen jeden Torhüter irgendwann einmal getroffen", ist der Topstürmer schon ein wenig stolz auf seine Torausbeute. Immerhin 119 Bundesligatreffer in 361 Partien stehen bei ihm zu Buche. Mit 19 Jahren wechselte der jetzt 64-Jährige von seinem Stammverein Hertha Wels nach Salzburg zur dortigen Austria. Viereinhalb Saisonen verbrachte er in der Mozartstadt und spielte dort, mit dem leider viel zu früh verstorbenen Welser Fritz Zinnhobler, in einer Mannschaft. "Wir zwei teilten uns in Salzburg sogar ein Zimmer", es ging auch das Gerücht um, dass es an gewissen Tagen (Nächten) nicht wirklich benutzt wurde. "Ich hab auch neben dem Fußball das Leben genossen", steht der Goalgetter auch heute dazu. "Bei etwas mehr Trainingseifer und Ehrgeiz hätte ich sicher mehr als nur ein Länderspiel (0:2 gegen Ungarn 1976) absolvieren können", blickt er zurück. Gerne erinnert er sich auch an eine Südamerika-Tournee mit den Salzburgern zurück: "Dort gewannen wir gegen den weltberühmten FC Santos aus Sao Paolo mit 1:0 und beim 1:1 gegen Uruguay hab ich das 1:0 geschossen".
Wechsel nach Linz
1979 erfolgte dann der Wechsel zu seinem "Lieblingsverein" SK VÖEST. "Das waren wunderbare neun Jahre in Linz. Zusammen mit Willi Kreuz und Max Hagmayr hatten wir eine extrem starke Mannschaft. Wir forderten damals die Wiener Austria heraus, wurden dann aber knapp nur Vizemeister", erzählt Gerald Haider. Ein halbes Jahr spielte er anschließend noch in Kapfenberg, um dann seine Karriere beim fusionierten WSC Hertha Wels ausklingen zu lassen.
Privates Glück
Heute lebt der pensionierte, gelernte Fliesenleger zusammen mit Frau Lotte, mit der er seit 15 Jahren glücklich in dritter Ehe verheiratet ist, in Wels und genießt gemeinsam mit ihr das Leben. "Wann immer er Zeit hat, steht Gerald hinter der Herdplatte, er kocht und isst für sein Leben gern", erzählt Lotte über den passionierten Hobbykoch. Außerdem Urlauben die beiden gerne in Ägypten oder einfach nur im Welser Welldorado. Sohn Mario war ebenfalls ein begabter Fußballspieler und ist derzeit Jugendleiter bei WSC Hertha.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.