"Kein Fluch, ein Segen!"
Pichler Kommandant erklärt, warum die 2800 Einwohner-Gemeinde vier Feuerwehren benötigt.
PICHL. Mit Geisensheim, Am Irrach, Pichl bei Wels und Sulzbach hat Pichl als einzige Gemeinde in Wels-Land vier Feuerwehren. Für Pflichtbereichskommandant Günther Arthofer ist dies eindeutig kein Fluch, sondern ein Segen: "Viele Außenstehende glauben, dass vier Feuerwehren mehr kosten als eine. Doch wer hinter die Kulissen blickt, sieht, dass das nicht stimmt." Denn nur für die Feuerwehrautos, welche in der Pflichtbereichsklasse vorgesehen sind, gibt es öffentliche Fördergelder. "Ebenso verhält es sich mit der Größe der Räume. Je mehr Mitglieder eine Feuerwehr hat, umso größer müssen Schulungsraum, Einsatzgarderobe und Sanitärräume ausgeführt werden. Somit bleiben die Baukosten pro Quadratmeter gleich", erklärt Arthofer. Die vier Feuerwehren haben zusammen mehr als 220 Mitglieder, davon 65 Atemschutzträger. "Durch die gemeinsame Grundausbildung wird der Zusammenhalt der vier Feuerwehren gelebt. Das gemeinsame Vorgehen wird außerdem mehrmals pro Jahr geübt. So ist es für uns selbstverständlich, Einsatzgeräte aus den Fahrzeugen der anderen Feuerwehren zu entnehmen", sagt Arthofer. Durch die Standorte der Feuerwehrhäuser sei außerdem sichergestellt, dass jeder Punkt der Gemeinde in kürzester Zeit erreicht werden kann. Trotz aller Kameradschaft sind die Feuerwehren auf unterschiedliche Tätigkeiten spezialisiert. So erreichte die Feuerwehr Sulzbach bereits mehrere Siege bei Wettkämpfen im In- und Ausland. In den letzten Jahren legte sie ihr Augenmerk verstärkt auf technische Hilfeleistung. Die Feuerwehren Pichl bei Wels und Geisensheim werden häufig zu Unfallstellen auf der A8 gerufen. Die Geisensheimer sind zudem für ihre gute Jugendarbeit bekannt. Als jüngste der vier Feuerwehren konzentriert sich "Am Irrach" besonders auf die Fortbildung der Mitglieder und die Veranstaltung der Irracher Mostkost. So ist jede der vier Feuerwehren trotz der ganzen Gemeinsamkeiten eben doch irgendwie einzigartig.
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