Neustift Innermanzing
Hangrutsch am Kohlhof befürchtet
Nach einem Baustellen-Stopp am Kohlhof in Innermanzing, soll ein weiteres Gutachten Klarheit bringen.
NEUSTIFT-INNERMANZING. "Das Wasser ist wie ein reißender Bach die Kohlhofstraße hinunter geronnen. Einige Anwohner machen sich große Sorgen", schreibt die SPÖ Neustift-Innermanzing auf ihrer Facebookseite.
"Ein anwesender Bauarbeiter der ausführenden Firma sagt, dass der Hang sich oben bewegt und zu rutschen beginnt", berichtet SPÖ Gemeinderat Stefan Eisner, eineinhalb Wochen nach dem Baubeginn.
Laut Eisner gab es schon vor acht Jahren ein erstes Gutachten von einer Hangrutschgefahr, dem zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Nachgefragt bei der Gemeinde, sind bis jetzt keine Bedenken von Anrainern eingegangen. "Die Entscheidung die Bauarbeiten zu stoppen, ist die Entscheidung der Gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaft Schönere Zukunft", so Amtsleiter Andreas Grübl.
Drei Monate Spezialgutachten
Auskunft über die Sachlage und das weitere Vorgehen der Bauarbeiten, gibt Direktor Raimund Haidl von der Geschäftsführung Schönere Zukunft: "Vor Erstellung der Projekteinreichung wurde ein Bodengutachten auf Basis von Bodenschürfungen, Rammsondierungen und Bohrkernen erstellt. Da nach sehr starken Regenfällen, ein Teil der Böschung in die Baugrube abgerutscht ist, wurden die Bauarbeiten vorläufig gestoppt und der Bodengutachter beigezogen. Es werden nun weitere Untersuchungen, sogenannte Inklinometermessungen (zur Erfassung von Deformationen im Untergrund – Anm. der Redaktion) durchgeführt. Diese werden speziell bei problematischen Hängen eingesetzt, welche über einen Beobachtungszeitraum von drei Monaten laufen. Das bedeutet, der Hang steht unter professioneller Beobachtung. Wir beschäftigen natürlich staatlich geprüfte Bodengutachter. Erst im Zuge der Erdarbeiten haben sich hier unterschiedliche Schichten im Untergrund herauskristallisiert und erst nachdem wir sicher sind, dass unser Bauwerk keine Auswirkung auf die Umgebung hat, wird dieses umgesetzt", versichert Haidl.
Vorwürfe zurückgewiesen
Von der SPÖ ebenfalls kritisiert wird ein damals zu rascher und zu günstiger Verkauf an die Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgesellschaft Schönere Zukunft. Diesen Vorwurf kann die ÖVP nicht nachvollziehen:
"18 Jahre und vier Gemeinderatslegislaturperioden hat der Prozess gedauert", so Grübel.
"Es ist vom Entwicklungskonzept – mit Zustimmung aller SPÖ Gemeinderäte – über die Flächenumwidmung, einer Preisangemessenheitsprüfung und der anschließenden Verkaufsfreigabegenehmigung eines jeden einzelnen Grundstückes durch das Land NÖ alles erforderliche durchgeführt worden. Auch die Überprüfungen durch den Gemeinde-Prüfungsausschuss unter SPÖ-Obfrau Edeltraud Mühlbauer und zweimaliger Überprüfung durch die Gemeindeaufsichtsbehörde des Landes NÖ, mit dem Ergebnis einer wirtschaftlichen, sparsamen und zweckmäßigen Führung der Gemeindefinanzen, haben stattgefunden", erklärt Grübel im Auftrag von Bürgermeisterin Irmgard Schibich.
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