Mostviertel/ Niederösterreich
Schwestern zockten behinderten Bruder ab

SA Barbara Kirchner | Foto: IP
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Als absolut verwerflich qualifizierte die St. Pöltner Staatsanwältin Barbara Kirchner das Vorgehen zweier Schwestern aus dem Mostviertel, die die staatlichen Zuwendungen ihres geistig behinderten Bruders für ihre eigenen Zwecke verwendeten.

Schwestern zockten behinderten Bruder ab. SYMBOLBILD | Foto: pixabay.com
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NÖ. Unter Tränen bekannten sich die beiden Frauen, 29 und 24 Jahre, gegenüber Richterin Silvia Pöchacker schuldig. Beide gaben an, finanzielle Probleme unter anderem durch Handyschulden gehabt zu haben. Nach dem Tod der Mutter übernahm vorübergehend die jüngere Schwester die Erwachsenenvertretung für den Behinderten, der in einer Wienerwaldgemeinde betreut wird. Nachdem zunächst niemand die Abrechnungen, bzw. das Konto des Bruders überprüfte, begannen die beiden Schwestern das Geld für den Eigenbedarf abzuheben. In zahlreichen Angriffen veruntreute die ältere Schwester knapp zwei Jahre hindurch insgesamt mehr als 12.000, die jüngere rund 10.300 Euro.

„Hat ihr Bruder auch Geld von Ihnen bekommen?“,

fragte Pöchacker. „Ja, hin und wieder einen Hunderter“, gaben die beiden übereinstimmend an und fügten kleinlaut hinzu: „Aber nicht besonders viel!“

Als schließlich eine amtliche Erwachsenenvertreterin bestellt wurde, flogen die Geschwister auf. Seit einigen Monaten sind sie nun bemüht, den Schaden ihren Möglichkeiten entsprechend wieder gut zu machen. Die Forderung des nach wie vor noch sehr hohen Betrages anerkannten beide.

Das Urteil

Pöchacker verurteilte das Duo über die Schadensgutmachung hinaus zu je zehn Monaten bedingter Haft mit einer Probezeit von drei Jahren (nicht rechtskräftig). In ihrer Begründung erklärte sie, dass die Schwestern durch den Tod der Mutter, die Betreuung des Bruders, vor allem durch die finanzielle Notlage in einer schwierigen Situation gewesen seien. Die Verlockung, sich an den Sozialleistungen zu vergreifen, sei sicher sehr groß gewesen. Dennoch schließe sie sich der Meinung der Staatsanwältin an, wonach es wirklich verwerflich sei, einen nahen Angehörigen, der noch dazu geistig behindert sei, so gut wie alles wegzunehmen.

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