Terrordebatte einmal anders

- Nadine Al-Budair | Saudi-arabische Journalistin
- hochgeladen von Erwin Willinger
Es ist mehr als nur eine These: Nadine Al-Budair, saudi-arabische Journalistin, dreht die Terrordebatte provokativ um.
Die für die kuwaitische Zeitung "Al-Rai" schreibende, in Qatar lebende Journalistin, gilt als kritisch und provokativ. In ihrem Artikel versucht sie, die Muslime mit Fragen aus einer anderen Perspektive heraus zu sensibilisieren. Fragen aber, die sie in ihrem Heimatland, Saudi-Arabien, so nicht hätte stellen dürfen. Sie wäre zum Tod verurteilt worden.
Es heißt darin einleitend: "Wie würde sich die muslimische Welt fühlen, wenn Christen sich in arabischen Ländern in die Luft sprengen und Terroranschläge begehen würden?
"Stellen wir uns vor, Jugendliche aus dem Westen kommen nach Arabien und führen im Namen des Kreuzes Selbstmordanschläge auf unseren Plätzen aus. Stellen wir uns vor, die Stimmen von Mönchen und Priestern würden von Kirchtürmen und Gebetshäusern überall in der arabischen Welt erschallen. Es würden Anschuldigungen verkündet und es hieße, (...) Gott lösche die Muslime aus und besiege sie alle!"
Al-Budair führt weiters aus: "Muslime sollen sich vorstellen, wie sie unendlich viele Ausländer mit Visas, Personalausweisen, Staatsbürgerschaften, guten Jobs, kostenloser Bildung, moderner Gesundheitsvorsorge, Sozialversicherungen u.v.m. austatten und dann Leute aus dieser Gruppe voller Hass und Blutdurst die Menschen auf den Strassen, in Gebäuden, Redaktionen, Theatern, Schulen usw. dahinmorden".
Genau das geschieht aber im Westen durch fanatisierte Muslime.
Al-Budair im Originalwortlaut: "Wie würden Sie reagieren, wenn ein Europäer ein Theater oder ein Cafe in die Luft sprengt, welches Ihr Sohn oder Ihre Tochter gerade besucht? Was würden Sie tun, wenn Sie jeden Sonntag Beschimpfungen über Ihre Religion und Ihren Glauben hören, so wie sie [...die Christen] dies von manchen unserer Imame tagtäglich hören müssen?"
Diese Fragen stellen sich die Muslime aber nicht. Diese Art von Bildern sind den arabischen und muslimischen Terroristen fern, weil sie sich sicher sind, dass der Westen humanitär ist und bleibt und die Bürger nicht auf dieselbe Art und Weise zurückschlagen würden.
Die Journalistin betont weiters, dass sie als Muslima ungeachtet der Anschläge von Al-Qaida und Islamischem Staat jahrelang ohne Sorgen und Ängste auf westlichem Boden leben und arbeiten konnte. Ebenso hätten Millionen von muslimischen Touristen, Immigranten, Studenten und Arbeitssuchenden offene Tore und sichere Strassen vorgefunden.
Nun noch eine interessante Frage, die Al-Budair aufwirft: " Wie lange wird sich das noch so halten? Die Sachlage beginnt sich auch im Westen langsam zu ändern. Die Wut des Westens auf die Muslime wird offensichtlicher und aus Amerika kommen vom Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, bereits eigenartige Aussagen. Er will ja Muslime generell vom Betreten der USA abhalten.
Auch in Europa wächst die Islamkritik immer weiter an. Pegida in Deutschland, Geert Wilders Freiheitspartei in den Niederlanden, um nur zwei von den allgemein erstarkenden rechtspopulistischen Parteien zu nennen, zeigen den Weg vor. Und daran ist die muslimische Welt nicht unschuldig, auch wenn sich der größte Teil der Muslime nicht mit den Wahnsinnstaten der fanatisierten Muslime und Terroristen identifiziert.
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