Wespen: So kommen Sie "stichfrei" durch den Sommer
Wespenalarm: Was man gegen Stich und Schwellung unternehmen kann.
"Es kribbelt, wird warm und knallrot", erzählt Johann Prinz über den Stich einer Wespe in sein Bein. "Danach wandert es hinauf Richtung Kopf und Hals", so der Aschbacher. Bereits einmal in diesem Jahr landete der Allergiker deshalb im Krankenhaus.
"Ich habe die Spritze immer im Auto", sagt er. "Mir bleiben vielleicht zwei Minuten, bis ich mein Spritzerl brauche, wenn mich eine Wespe im Arm sticht", so Prinz. Schafft er es in dieser Zeit nicht bis zum Auto, verliert er das Bewusstsein.
Vorsichtig vor Allergien
Kommt es nicht nur zur Schwellung des lokalen Bereichs, sondern des ganzen Körpers, handelt es sich um eine allergische Reaktion, warnt Biologin Christine Brunner, die eine Praxis für Naturheilkunde im Lindenhof in Amstetten betreibt. Dann sollte sofort die Rettung gerufen werden.
Tipps nach dem Stich
Aber auch Nicht-Allergiker sollten dieser Tage vorsichtig sein, etwa beim Trinken aus Flaschen oder Dosen. Ein unachtsamer Schluck und der Stich einer Wespe kann zur Anschwellung der Schleimhäute führen. "Es droht Erstickungsgefahr", so Brunner.
Für den normalen Stich zwischendurch sei es sinnvoll, die Schwellung zu kühlen und eine Zwiebel oder zerquetschten Spitzwegerich aufzulegen, rät Brunner: "Diese ziehen das Wespengift aus der Wunde." Auch homöopathische Mittel können die Schwellung und den Schmerz mildern. Wespen ernähren sich vorwiegend vegetarisch, sind aber auf der Suche nach Fleischwaren für ihre Larven, erklärt die Biologin: "Dabei zeigt sie schon manchmal ein etwas aggressives Verhalten."
Hitze macht aggressiv
Aber auch die Hitze tut ihr Übriges dazu. "Bei dieser Hitze werden alle aggressiv", meint Johannes Pöcksteiner aus St. Georgen am Ybbsfelde mit einem Augenzwinkern. Derzeit gebe es "extrem viele Wespen", sagt der Imkermeister.
An den Bienenstöcken wäre dies ablesbar. Denn die Wespen versuchen in den Stock einzudringen, um den Honig zu stehlen. Es gebe richtige Kämpfe zwischen den Tieren, erzählt er.
Dennoch: „Wespen sind nützliche und friedliche Tiere“, betont Christa Ruspeckhofer von der Energie- und Umweltagentur. "Sie fressen andere Insekten oder füttern damit ihre Larven. Für die Pflanzenbestäubung sind sie auch wichtig", so Ruspeckhofer.
Um schmerzhafte Begegnungen mit Wespen zu vermeiden, reicht es aus, ein paar einfache Tipps zu beachten.
So werden Sie nicht gestochen
"Vermeiden Sie hektische Bewegungen. Das macht die Wespe noch aggressiver", rät Christine Brunner. "Auch das Wegpusten von Wespen sollte unterlassen werden, da das Kohlendioxid der Atemluft für Wespen ein Alarmsignal ist", so die Biologin.
"Sinnvoll ist eine Ablenkfütterung fünf bis zehn Meter vom Ort des Geschehens, sehr gut eignen sich dafür überreife Weintrauben oder Wurstscheiben", erklärt sie.
Weitere Tipps gegen den Wespenstich sind: Abstand halten (Als Faustregel gilt: Nicht näher als fünf Meter an ein Wespennest herangehen.) und Speisen und Getränke im Freien abdecken.
Was Wespen sonst noch fernhält: Wespen haben eine Vorliebe für buntgemusterte Kleidung, süßlich riechende Parfums und Haarsprays. Vertreiben kann man sie dafür mit Zitronenduft, Gewürznelken, Teebaumöl aus Duftlampen und Räucherstäbchen. Sollte eine Wespe auf der Haut sitzen, dann nicht nach ihr schlagen oder sie anblasen, sondern das Tier einfach abstreifen oder abschütteln.
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