Andreas Pfligl: Wenn Trend anhält, schafft das Landesklinkum Amstetten 1.000 Geburten
Der neue Primar Andreas Prigl über Ziele, Teamarbeit und steigende Geburten.
STADT AMSTETTEN. Wo liegen künftig ihre Schwerpunkte hinsichtlich Patienten aber auch in Hinsicht auf das Team der Abteilung?
ANDREAS PFLIGL: Ein Schwerpunkt liegt in der kontinuierlichen weiteren Steigerung der Qualität der Patientenbetreuung. Das heißt, unser Ziel ist es unsere Patientinnen auf höchstem medizinischen Niveau zu behandeln und gleichzeitig höchstmögliche Sicherheit zu bieten. Daneben ist es uns aber auch ganz wichtig die Patientinnen möglichst individuell zu behandeln.
Hinsichtlich Team liegt mir die Ausbildung der jungen Kollegen ganz besonders am Herzen. Als wesentlichen Punkt sehe ich auch eine funktionierende Kommunikation nicht nur im ärztlichen Team sondern auch zwischen den Berufsgruppen.
Wie wichtig ist das Zusammenspiel von Ärzten, Hebammen und anderen Mitarbeitern in der Geburtshilfeabteilung?
Ich denke die Geburtshilfe ist ein sehr schöner, positiver aber natürlich auch sehr sensibler und manchmal potentiell risikoreicher Bereich. Gerade hier ist deshalb das funktionierende Zusammenspiel der Berufsgruppen unerlässlich. Aus diesem Grund führen wir auch regelmäßig gemeinsame Teamtrainings durch und dabei werden schwierige Situationen besprochen und geübt.
Die Geburtenzahl im Klinikum ist ansteigend. Welchen Anteil trägt daran die Abteilung?
Sollte der Trend anhalten, helfen wir heuer circa 1.000 Babys auf die Welt zu kommen – erstmals seit den 90er Jahren. Den Grund sehe ich einerseits in der gelungenen Neugestaltung der Abteilung, die viel Komfort und eine angenehme Atmosphäre bietet. Aber natürlich spielt auch ein höchstmotiviertes Mitarbeiterteam, das stets um die individuelle Betreuung unserer Patientinnen bemüht ist eine Rolle. Ein weiterer Punkt ist das Vorhandensein einer Neonatologie, die auch die Durchführung von Risikogeburten und Frühgeburten ab circa der 34. Schwangerschaftswoche ermöglicht. Unsere Abteilung ist außerdem von der WHO als Baby-friendly Hospital zertifiziert und damit ist natürlich für eine optimale Betreuung von Müttern und Babys gesorgt.
Die ganze Abteilung wurde kürzlich erneuert. Was sind die Auswirkungen eines „neuen Hauses“ auf Patienten und Mitarbeiter?
Wie bereits erwähnt erleben wir von unseren Patientinnen große Zustimmung zu unseren neuen freundlichen Räumlichkeiten und der Ausstattung, die viel Komfort bietet. Das drückt sich nicht nur in den steigenden Geburtszahlen aus, sondern wir freuen uns auch über den regen Zulauf im gynäkologischen Bereich. So können wir auch im operativen Sektor – Schwerpunkte sind hier einerseits die minimalinvasive Chirurgie, andererseits führen wir viele Operationen auch tagesklinisch durch – deutliche Zuwächse verzeichnen. Aber natürlich freut sich auch das Personal über die angenehme Atmosphäre und die vor allem im Stationsbereich großzügigen Räumlichkeiten, die den Ablauf der Routinearbeiten deutlich erleichtern.
Welche Bedeutung Transparenz und Kommunikation zwischen Arzt und Patient in der heutigen Zeit?
Nicht nur die Kommunikation im Team ist wichtig, sondern natürlich ganz besonders auch die zwischen Arzt und Patientin. Hier hat sich sicher sehr viel geändert. Die Wahrung der Patientenrechte, Offenheit und Kommunikation ist für uns selbstverständlich. Das macht die Betreuung zwar manchmal auch etwas schwieriger und zeitaufwändiger, ist aber unumgänglich und äußerst wichtig. Nur so kann eine ausreichende Patientenzufriedenheit erreicht werden und auch etwaigen Missverständnissen vorgebeugt werden.
Zur Person
Der gebürtige Amstettner absolvierte bereits die Facharztausbildung in Amstetten. Seit August 2015 war er interimistischer Leiter der Abteilung, die pro Jahr 4.700 Patientinnen betreut.
Interview: Thomas Leitsberger
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