Allander zittern vor zu viel Beton
Sie befürchten zu viel Zuzug, zu viel Verkehr, zu viel Beton, und Verlust an Lebensqualität und stehen dem nun präsentierten Entwicklungskonzept 2025 skeptisch gegenüber.
ALLAND. „125 Sessel haben wir aufgestellt, mehr Sessel hat die Gemeinde Alland nicht“, sagte Orts-Chef Ludwig Köck (ÖVP) vor Beginn der Vorstellung des neuen Entwicklungskonzeptes „Alland 2025“. Darin sind neue mögliche Siedlungsgebiete definiert. Die Sessel reichten bei Weitem nicht aus, um allen Interessenten im Gemeindesaal Platz zu bieten. Viele mussten stehen. Und es dauerte auch nicht lange, bis die Wogen hochgingen.
Denn die Allander haben Sorge um ihren Ort. Sie fürchten massiven Zuzug und (noch mehr) Verkehrsprobleme, Verbauung von Grünland - schlicht: zu viel Beton. Viele sind ja bereits aus Wien hierher gezogen, in einen Ort am Land mit guter Infrastruktur. Die Entwicklung wird aber weitergehen, wie Hofrat Maxian einleitend erläuterte. Landes-Prognosen zufolge wird das südliche Wiener Umland bis 2030 um 20 % mehr Einwohner haben. Das Entwicklungskonzept soll festlegen, wie stark Alland wachsen soll. „Moderat“, betont Bürgermeister Köck, und meint damit 100 bis 200 zusätzliche Einwohner in den nächsten zehn Jahren.
„Warum neue Siedlungsgebiete am Ortsrand, quasi ins Grüne hinein definieren, wenn wir doch 26 Hektar Bauland-Reserven im Ort selbst haben - das muss doch für 200 neue Menschen reichen?“, fragten manche in der hitzigen über zweistündigen Debatte. Da half es nichts, wenn Ortsplaner Thomas Hackl immer wieder betonte, dass das Entwicklungskonzept noch längst kein Flächenwidmungsplan sei und nur Reserven sichern solle.
Wer profitiert?
Eine direkte Frage an Bürgermeister Köck, ob er Umwidmungen für die nächsten fünf Jahre ausschließen könne, wollte er spontan nicht mit einem klaren Ja beantworten. Empörter Aufschrei im Saal. Danach ruderte Köck zurück und meinte, dass „er persönlich“ in den nächsten fünf Jahren keinen Bedarf sehe. Im Raum blieb freilich das Statement von Erwin Dollensky stehen, dass von möglichen Umwidmungen bestimmte Personen profitieren könnten. SPÖ/UBA-Sprecher Klaus Perl: "Ich freue mich, dass ich Bürgermeister Köck am Ende eine Zusage abringen konnte, dass es, falls es doch Umwidmungen geben wird, eine Volksbefragung geben wird. Die Zuschauer applaudierten mir." Bis Ende 2015 soll das Entwicklungskonzept nach einer zweiten Diskussionsrunde im Oktober fertig sein.
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