Gefährlicher Kohlenmonoxid-Einsatz in Baden
Was für ein Glück, dass das Rote Kreuz bei jedem Einsatz ein Kohlenmonoxid-Messgerät mitführt. So auch am 20. Dezember, als die Rettung in die Braitnerstraße gerufen wurde. Kaum hatten die Rettungsmänner das Gebäude betreten, schlug der CO-Sensor Alarm - und das bedeutete akute Lebensgefahr für jede Person im Gebäude - 14 insgesamt.
Eine Rettung der Personen ist nur durch die Feuerwehr mit schwerem Atemschutz möglich. Daher wurde umgehend über die Leitstelle die örtlich zuständige Feuerwehr Baden Weikersdorf und weitere Kräfte des Roten Kreuzes alarmiert.
Dann musste alles sehr schnell gehen. Noch während der Anfahrt legten die Florianis bereits ihre Atemschutzgeräte an.
Zusätzlich wurde mittels eines Hochleistungslüfters Frischluft in das Gebäude geblasen (rd. 10.000m3/h) und alle Fenster und Türen geöffnet.
Das Rote Kreuz war mit 4 Rettungswagen und einem Notarztwagen vor Ort. Nach der Erstversorgung mussten 7 Personen mit Vergiftungsverdacht umliegende Krankenhäuser transportiert werden.
Die Feuerwehr sperrte vorsorglich die Gaszufuhr, lüftete alle Räume und gab nach neuerlicher Prüfung mit dem Gasmessgerät das Gebäude wieder zur Benützung frei.
Über die Exekutive wird die Ursachenermittlung unter Beiziehung des zuständigen Rauchfangkehrermeisters eingeleitet.
Kohlenmonoxid entsteht bei unvollständiger Verbrennung. Viele Wärmegeräte wie Gastherme, Ölheizung , Kachelofen, Gasherd benötigen für eine vollständige Verbrennung ausreichend Sauerstoff. Im Winter ist die Gefahr besonders groß, dass falsche „Isoliermaßnahmen" den für die Verbrennung notwendigen Sauerstoff fernhalten. Heizräume bzw. Badezimmer in denen eine offene Flamme brennt, müssen immer entsprechend belüftet sein. Außerdem muss der Abluftkanal (Kamin) immer frei sein und ist daher regelmäßig durch einen Rauchfangkehrer zu prüfen. Ein verlegter Kamin oder das Zustopfen von Lüftungsöffnungen um „Energie zu sparen" kann somit lebensgefährlich werden ! Bedauerlicherweise können wir mit unseren Sinnesorganen dieses gefährliche Gas nicht wahrnehmen. Eine CO Vergiftung äußert sich durch plötzlich auftretende Müdigkeit eventuell verbunden mit Schwindelgefühl, Übelkeit und Sehstörungen. In diesem Fall unbedingt für Frischluft sorgen, wenn möglich Gefahrenbereich verlassen, Zündquellen vermeiden (CO ist brennbar) und über Notruf Hilfe herbeirufen (144 Rettung, 122 Feuerwehr). Abgesehen von Brandmeldern sind auch CO-Warner im Handel schon um die 50.- € erhältlich.
Quelle: © HBM Christian Dolkowski FF Baden-Weikersdorf
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