Mein Bezirk 2020: Shopping-Marathon in der Badener Fuzo?

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Baden ist unbestritten wunderschön. Doch zum Shoppen fahren viele dann doch lieber in die Mega-Zentren rundum. Wo sehen Sie die größten Probleme in Baden?

Carmen Jeitler-Cincelli: Uns fehlen hier in erster Linie große Verkaufsflächen für die bekannten Frequenzbringer - diese gilt es zu schaffen. Das Interesse der großen Handelsunternehmen ist übrigens enorm,. H&M, Mango etc. spüren den Aufwind und würden sofort nach Baden kommen. Es ist also auch wichtig, das Image von Baden als Einkaufsstadt noch weiter zu heben. Die meisten Leute wissen gar nicht, dass sie viele Marken auch hier bekommen, und dazu eben gute und freundliche Beratung. Daher haben wir auch Baden Passion ins Leben gerufen.
Stichwort Parkplatz-Misere: Wer in Baden einkaufen will, muss weite Fußwege zurücklegen - oder hat zumindest das Gefühl. Nicht jeder wohnt ja gleich in der Innenstadt… Gibt es Ideen, die Misere zu lösen?
Hier haben wir bereits Konzepte eingeleitet oder sind an der Ausarbeitung - Stichwort Brusattiplatz, Ausbau, Attraktivierung und Gratisparken in den Parkdecks. Ich kann mir gut Motivationslösungen mit der neuen BadenCard vorstellen. Auch eine neue Idee ist es, die Hunderten Kurgäste zu animieren öffentlich anzureisen - zb. über Vorteile einer Tourismuskarte, kostenlose Behandlungen etc. Ein Gutteil bewegt sein Auto in den drei Wochen kaum vom Fleck - diese zentrumsnahen Parkplätze, die so frei werden könnten wir gut gebrauchen.
Stichwort Öffnungszeiten: Wie soll man sich orientieren? Für die meisten Leute ist ja Einkaufen heute auch eine Zeitfrage…
Hier sind wir momentan in einer Erhebungsphase und überlegen dann, wie man eine Kernzöffnungszeit definieren kann. Hier ist ganz klar der Vorteil der großen Einkaufszentren die Möglichkeit der zentralen Steuerung. Wir sind rein auf den guten Willen und den Gemeinschaftsgedanken der einzelnen Unternehmer angewiesen und dass hier alle an einem Strang ziehen. Wichtig ist es natürlich, dass wir die aktuellen Öffnungszeiten für den Kunden leicht auffindbar machen, zb. über eine App.
Gibt es Fakten über die Kaufkraft in Baden? In der Stadt leben doch betuchte Menschen. Weiß man, wo die ihr Geld hintragen?
Laut der Sinusmilieuanalyse, die vor einigen Jahren durchgeführt wurde, ist die Badener Kaufkraft im höchsten Segment in ganz Österreich. Wir haben keine Zahlen wo genau die Kunden ihr Geld ausgeben- allerdings kann man sagen, dass sich diese Gruppe häufig auf hochwertige Einkaufsgebiete fokussiert, viel reist. Der Mitbewerb ist also hier wohl weniger das Fachmarktzentrum - sondern eher der 1.Bezirk. Mit der Spezialisierung Badens und der immer weiter steigenden Attraktivität wird man hier aber sicher aufholen können! Unsere gehobenen Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe ziehen hier auch schon viele in die Innenstadt.
Nicht nur im Facebook wird gemotzt, dass Baden zig Friseure und Optiker und inzwischen auch Lokale hat, aber kein ordentliches Herrenbekleidungsgeschäft. Woran liegt das? Wie kann man dem einseitigen Angebot entgegenwirken? Kann man überhaupt?
Wir haben natürlich ordentliche Herrenbekleidungsgeschäfte in Baden - nur sind diese einfach zu wenig bekannt. Mir fallen in der Innenstadt spontan 8 Geschäfte mit Herrenkleidung ein. Lücken haben wir v.a. im großflächig strukturierten und populären Textilwarenhandel - hier müssen wir definitiv aufholen - daher gilt es Flächen zu schaffen. Das hilft übrigens auch allen anderen im Textilhandel, da Baden wieder zur Einkaufsoption wird - und die Frequenz steigt.
Wie schon angesprochen, hat Baden - gemessen an der Zahl seiner Bewohner - die größte Fuzo in Österreich. Soll man sie wieder verkleinern? Was würde das bringen?

Das ist ein sehr emotionales Thema wie man am Stadterneuerungsprojekt „Untere Wassergasse" sieht. Generell ist es so, dass natürlich gewisse Kernzonen A-Lagen sind und man diese nicht unermesslich erweitern kann. Aus fachlicher Sicht bin ich überzeugt, dass eine Verdichtung unserer Einkaufsbereiche für die Innenstadt von großem Vorteil wäre. Randlagen haben hier einfach häufig Probleme. Viele Immobilieneigentümer erwarten sich oft hohe Mieten - die notwendigen Umsätze können hier jedoch nicht erwirtschaftet werden. Vielleicht liegt die Zukunft an Randzonen in einer Mischform, wie zb. Begegnungszonen.
Derzeit wird über die Marke Baden diskutiert. Erhoffen Sie sich dadurch eine wirksamere, deutlichere Positionierung von Baden - als was? Als Kurstadt, Einkaufsstadt, als Ort zum Erholen, zum Leben?

Der Entwicklungsprozess ist noch nicht abgeschlossen und ich möchte hier noch nicht vorgreifen. Ich bin sehr froh, dass wir durch die Analyse wissen, welche Bereiche von untergeordneter Bedeutung sind, auf die wir uns nicht mehr fokussieren müssen. Der Markenprozess wird v.a. Leitlinien vorgeben, anhand derer zukünftige strategische Entscheidungen zu treffen sind. Baden wird immer mehr sein, als nur eine der genannten Optionen. Wichtig ist aber, wie wir die Kombination an Themen künftig vermitteln. Ich betone hier, es geht nicht um die Entwicklung eines Logos, sondern darum festzulegen, wie wir als Stadt in den Köpfen der Menschen wahrgenommen werden - welches Bild von uns Außen künftig existiert. Es geht also vielmehr um Strategie als um Gestaltung.

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