Alland-Umfahrung: "So klug als wie zuvor"
ALLAND. Mit viel Spannung war am 17. Jänner die Volksbefragung zur Spange Alland erwartet worden. Diese knapp 700 Meter lange Straße soll die Autobahnabfahrt Mayerling vom dortigen Kreisverkehr mit der B210 vor Mayerling verbinden. Die Landesstraßenplaner versprechen eine Verkehrsentlastung des Allander Ortszentrums. Die Gegner befürchten eine Verkehrszunahme in Mayerling und im Helenental und eine Landschaftszerstörung.
Zuletzt war auch die Ortspolitik in der Frage zunehmend gespalten, auch innerhalb der ÖVP. Dies drückte sich nun auch im Ergebnis aus: Bei knapp 46 % Beteiligung stimmten 636 Personen mit Ja zur Straße, und 604 Personen mit Nein. Fazit: Die Volksbefragung ging "hauchdünn" pro Straße aus.
Während für die Straßengegner - allen voran Klaus Perl (SPÖ-UBA) und Erwin Dollensky (Bürgerliste) - das Ergebnis ein "Zurück an den Start" und neue Interpretation erfordert, scheint für Bürgermeister Köck (ÖVP) und ÖVP-Landtagsabgeordneten Christoph Kainz nun alles klar. Beide meinen unisono, dass "ein Ergebnis ein Ergebnis sei". Köck ist überzeugt, in der Frage der nötigen Grundablösen bei Gesprächen erfolgreich zu sein. Christoph Kainz erwartet sich eine "sachliche Diskussion", etwa über innerörtliche Entlastungen in Alland. "Durch die Verlängerung der Grünphase bei der Ampel wollen wir künftig den Rückstau nach Groisbach verkleinern." Das knappe Ergebnis ist für ihn freilich nicht unübersehbar: "Wir müssen uns schon auch fragen, ob die Entlastung den Aufwand des Straßenbaus rechtfertigt." Einen Zeitplan will Kainz nicht nennen. Jetzt müsse im Land weiter diskutiert werden: "Das Eisen ist heiß, wir müssen es weiter schmieden."
Für Gemeinderat Erwin Dollensky ist eine Nachdenkphase erforderlich. "Es gab im Vorfeld der Befragung Ungereimtheiten, es könnte sein, dass es Einsprüche gibt. Ich hoffe, dass es nun gelingt, die Bürgermeister von Alland, Heiligenkreuz und Baden an einen Tisch zu bringen, um die Ziele für den Verkehr im Helenental zu überdenken." Andreas Hacker vom Stadt Umland-Management erwartet, dass man Ergebnisunterschiede in den drei Wahlsprengeln detailliert untersucht und "dass die Gemeinde Alland nicht weiter auf Polarisierung setzt."
Für die Grünen Baden, die wegen Verkehrszunahmen im Helenental gegen die Umfahrung Alland waren, sagt Helga Krismer: "Es ist unverantwortlich die Natur weiter zu zerstören. Schon überhaupt, wenn der Nutzen nicht klar ist und nicht mit großer Mehrheit in Kauf genommen wird. Leider hat sich der Aufsichtsrat des Biosphärenpark Wienerwald und VP-Obmann Bezirk Baden Christoph Kainz für das Projekt und gegen den Wienerwald ausgesprochen."
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