"Unser Brauch ist nicht käuflich"

Perchtenhauptmann Andreas Mühlberger mit Frau Perchta im Hintergrund.
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  • Perchtenhauptmann Andreas Mühlberger mit Frau Perchta im Hintergrund.
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Seit Jahrhunderten ziehen die Gasteiner Perchten ausschließlich im Vier-Jahresrhythmus an den Rauhnächten durch Bad Gastein und Bad Hofgastein. Nun sollten die 140 Gasteiner ihre Perchten mitten im Frühling in Wien präsentieren. Das ORF-Kreativteam wollte die Gruppe für den Eurovision Song Contest am 23. Mai engagieren. "Wir fühlen uns sehr geehrt, haben aber strikt abgelehnt", sagt Perchtenhauptmann Andreas Mühlberger.

"Showauftritt, nein danke!"
Die Perchten hätten während des Ländervotings im Finale ihren "Showauftritt" gehabt – "Showauftritt?! Dieses Wort alleine zeigt schon, dass wir da nichts verloren haben", sagt Mühlberger. "Unser heimischer Brauch, der in uns Gasteinern tief verwurzelt ist, hat nichts mit Tourismus und Kommerz zu schaffen."

Wertigkeit steigt

"Vom ORF wollte man wissen, ob unser Auftritt eine Frage des Geldes sei", erzählt der Perchtenhauptmann weiter, "Nein, habe ich geantwortet, unser Brauchtum ist nicht käuflich!"
Mühlberger hofft, dass sich auch andere Brauchtumsgruppe aus dem Pongau gegen einen Auftritt beim Song Contest entscheiden: "Wir müssen unsere Traditionen schützen. Die Wertigkeit der Bräuche steigt mit der Seltenheit der Aufführung und der termin- wie ortsgebundenen Darbietung." Dass ihre Perchten Frieden, Glück und Gesundheit plötzlich im Mai bringen und die bösen Geister im Frühling ausgetrieben werden, wäre für die Gasteiner eine Farce.

Wiedersehen in zwei Jahren

"Wir sind gespannt, wer schlussendlich am 23. Mai unser Land repräsentieren wird", sagt der Perchtenobmann und schließt das Vereinsgebäude in Bad Gastein für weitere zwei Jahre. Dann erst werden die 140 Gasteiner ihren Brauch wieder hochleben lassen – wie es die Tradition verlangt.

Perchtenhauptmann Andreas Mühlberger mit Frau Perchta im Hintergrund.
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