"Unsere Gesetze sind viel zu lasch"

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BRAUNAU (ebba). Die Suche nach winterfesten Notquartieren für Flüchtlinge läuft derzeit österreichweit. Ob das alte Poly in Braunau, bei dem Duschcontainer im Freien liegen, winterfest gemacht werden kann, oder ein neues Quartier gefunden werden muss, wird momentan geprüft. In dem Braunauer Quartier leisten die Helfer von Rotem Kreuz, Bundesheer, Team Österreich sowie viele engagierte Freiwillige unermüdlichen Einsatz. Darunter auch fünf bis sechs Dolmetscher.

Einer von ihnen – er möchte anonym bleiben – hilft schon seit mehreren Wochen aktiv mit: "Wir helfen gerne, aber viele von uns sind schon ziemlich am Ende. Unsere Politiker müssen endlich aufstehen und die Grenzen dicht machen. Das kann so nicht weitergehen und endet noch in einer Katastrophe. Es muss endlich etwas geschehen, unsere Gesetze sind viel zu lasch", sagt der 28-jährige Braunauer, der selbst syrischer Abstammung ist. Er spricht Deutsch, Arabisch und Englisch und steht den Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite.

370 Feldbetten stehen für die Flüchtlinge in Braunau zur Verfügung. Seit dem 14. September wurden in dem Quartier 5500 Hilfesuchende medizinisch verpflegt sowie mit Getränken und Nahrungsmitteln versorgt. "Zum Teil kommen 16 Busse pro Tag. Es ist wirklich irre! So viele können wir garnicht aufnehmen und schicken so viele wie möglich rüber zu Tante Angie." Der engagierte Dolmetscher spricht Klartext: "Es stimmt schon, dass unter den Flüchtlingen auch ein paar schwarze Schafe sind. Ich warne aber davor, alle in einen Topf zu schmeißen. Baut einer Scheiße, sind alle scheiße? So geht's ja wohl auch nicht! Nur wenn man vor Ort ist und alles miterlebt, kennt man die Wahrheit!"

Spenden werden beim Flüchtlingsquartier jederzeit gerne entgegen genommen: "Was es braucht? Ich werde extrem häufig nach Männerschuhen in Größe 43 und 44 gefragt. Auch warme Kinderbekleidung, Pullis und Jacken für den Winter für Frauen wie für Männer, Socken, Kinderschuhe, Hauben und Handschuhe, all das können wir gut gebrauchen."

Dem freiwilligen Helfer ist besonders wichtig, ein Lob an alle Helfer um ihm herum auszusprechen. "Rotes Kreuz, Polizei, Ärzte, Team Österreich, alle freiwilligen Helfer, Dolmetscher und Spender leisten wirklich großartigen Einsatz. Es waren sogar schon Leute um Mitternacht da, mit einem Kofferraum voll mit Brot. Es gibt schon einige schöne Momente."

Wer sich engagieren und mithelfen möchte, kann direkt mit der Rotkreuz-Bezirksstelle Braunau unter Tel. 07722/62264 Kontakt aufnehmen und sich über benötige Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten informieren.

Notbetten im Braunauer Poly | Foto: Huber
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Foto: Cityfoto
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