Streit um Heim geht weiter

Einen ebenen Platz für das Pflegeheim hat Erich Rippl schon gefunden. Nun muss er nur noch den SHV überzeugen. | Foto: Gemeinde
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BEZIRK (ah). Dicke Luft herrscht zwischen Bezirkshauptmann Georg Wojak und Lengaus Bürgermeister Erich Rippl (SPÖ). Dieser übt heftige Kritik daran, dass für die Planung eines Seniorenheimes in seiner Gemeinde keine finanziellen Mittel vorgesehen sind. Für das Seniorenheim Eggelsberg, mit dessen Bau heuer begonnen werden soll, seien hingegen für die Finanzjahre 2013/2014 jeweils 500.000 Euro und für 2015 drei Millionen im Budget geplant. "Ich wollte eine Bereitstellung von 50.000 Euro, was aber vom SHV-Gremium abgelehnt wurde", so Rippl. Eigentlich hätte Lengau zuerst errichtet werden sollen. Der Sozialhilfeverband (SHV) habe dann aber anders entschieden und Eggelsberg den Vorzug gegeben. In einer Kompromisslösung sagte der damalige Soziallandesrat Josef Ackerl (SPÖ) aber zu, dass 12 Monate nach Eggelsberg mit dem Bau in Lengau begonnen werde. Dafür sollten die Fördermittel aus dem Sozialhilfetopf um 420.000 Euro (plus fünf Prozent) erhöht und die SHV-Leistungen um fünf Prozent gesenkt werden. "Ich bin empört, dass man das Projekt Lengau verzögern möchte", pocht Rippl nun auf die Umsetzung der damaligen Zusage. Bezirkshauptmann Georg Wojak, er ist auch Obmann des Sozialhilfeverbandes: "Bürgermeister Erich Rippl war bei der Entscheidungsfindung zum Standort des nächsten Pflegeheims dabei und vollinhaltlich informiert." Wojak begründet den Bau in Eggelsberg so: Im Sozialsprengel Ostermiething (mit Eggelsberg) gibt es 90 Betten auf 1000 Pflegebedürftige. Im Sprengel Mattighofen (mit Lengau) seien es hingegen 122 Betten auf 1000 Pflegebedürftige. "Der Reihung mit dem Beginn in Eggelsberg hat Bürgermeister Rippl daher auch zugestimmt", so der SHV-Obmann.

Mobil vor stationär
Wojak setzt in Sachen Pflege auf das Motto "mobil vor stationär". Pflegegbedürftige Personen sollten demnach so lange wie möglich zu Hause bleiben können. Da der SHV die mobile Pflege optimiert habe, gebe es auch keine Warteliste für Heimplätze. "Es gibt in unseren fünf Heimen im Schnitt zehn freie Betten. Der Bedarf nach zwei neuen Heimen ist einfach nicht gegeben." Rippl, SP-Fraktionsobmann im SHV, wendet ein, dass das Heim in Mattighofen saniert wird und das Angebot von derzeit 145 Plätzen auf 120 Plätze zurückgeht. Außerdem würden die von Wojak gelieferten Zahlen nur eine Momentaufnahme darstellen. Alleine in seiner Gemeinde gebe es 125 Personen, die älter als 80 Jahre sind. Er sieht daher durchaus Bedarf an einem Heim. Wojak stellt die Frage der Finanzierung. Auch dazu hat Rippl einen Vorschlag: Er wünscht sich die Diakonie als Träger des Pflegeheimes. Der SHV müsste dann nur die zehn Prozent Eigenmittel leis-ten und könnte sich diese sogar mit der Diakonie teilen. Rippl spricht von 420.000 Euro für den SHV. Johann Stroblmaier von der Diakonie dazu: "Der SHV muss entscheiden, was er will und was der Sache dienlich ist. Werden wir gerufen, haben wir ein offenes Ohr."

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