Gute Bewertung: Brigittenau ist großteils rollstuhl- und kinderwagenfreundlich
Behindertenaktivistin Kornelia Götzinger testete die Barrierefreiheit in der Brigittenau.
BRIGITTENAU. In den letzten Jahren ist in der Brigittenau viel im Bereich der Barrierefreiheit geschehen, um es Personen mit Gehhilfen, Rollstühlen aber auch Kinderwägen einfacher zu machen. Kornelia Götzinger ist Initiatorin des Begriffs „Behinderte Menschen“, Mitautorin des Buches „Buch der Begriffe“, Koordinatorin des Projektes „Radiabled“ und fährt seit der Geburt im Rollstuhl.
Verbesserungen in den letzten Jahren
Beim Austesten der Barrierefreiheit in der Brigittenau bemerkt sie deutlich die Verbesserungen gegenüber vergangener Jahre. Oft fehlt es nur an der richtigen Beschriftung. So sind das Bezirksamt und die Bezirksvorstehung perfekt ausgestattet und große Hinweisschilder deuten den Weg. Lediglich beim tatsächlichen Eingangstor ist der Hinweis nur links und sehr klein angebracht. Dafür sorgt der vorhandene Euroschlüssel beim Treppenlift für ein selbständiges Betätigen. Götzinger: „Dadurch sind auch Rollstuhlfahrer nicht von anderen abhängig und sind somit keine Bittsteller.“
Handelskai: Gut organisiert
Auch der Umsteigeknoten Handelskai ist gut organisiert und mit dem Rollstuhl leicht befahrbar. Man muss allerdings genau wissen, welchen Bahnsteig man verwenden muss. Götzinger: „Die Wege zu den einzelnen Stationsbereiche sind sehr lange und man muss einige Umwege in Kauf nehmen.“ Für Personen mit Rollator und Geheinschränkungen kann dies problematisch sein.
Einschränkungen bei der Volkshochschule
Bei der Volkshochschule in der Raffaelgasse kann man nur über einen Treppenlift des ehemaligen Kaffeehauses zu den Liften gelangen. Götzinger: „Die Öffnungszeiten des Kaffeehauses waren nicht kompatibel mit den Kursterminen.“ Das Kaffeehaus ist jetzt nicht mehr verpachtet. Um den Treppenlift nutzen zu können, muss dies telefonisch angemeldet werden. Ein möglicher Umbau ist jedoch im Gespräch.
Pepo Meia, Songwriter, Gitarrist, Sänger, seit 1978 Rollstuhlfahrer und aktiver Kämpfer für Barrierefreiheit: „Bei alten Gebäudebeständen ist ein Umbau schwierig und kostspielig. Das notwendige Budget wird kaum zur Verfügung gestellt.“
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