Hochwassergebiet-Absiedler im Landhaus vorgestellt

LINZ/GOLDWÖRTH (fog). 154 Liegenschaften im Eferdinger Becken befinden sich in der sogenannten Absiedelungszone. Bis jetzt entschieden sich nur 29 Eigentümer für die Absiedelung. Bis Ende 2015 haben die Leute Zeit sich festzulegen.
Unter den Fixabsiedlern, die im Landhaus vorgestellt wurden, sind Dieter Pröll und Franz Schauflinger aus Hagenau in der Gemeinde Goldwörth.
Dieter Pröll hat sich für ein Ersatzgrundstück auf dem Mursberg entschieden. Die Finanzierung des Ersatzgrundstücks sei für viele Hagenauer ein Problem, so Pröll: "Die Preise für die Ersatzgrundstücke sind fair, aber bei der Schätzung des Zeitwerts der Häuser kommt wenig heraus." Viele fürchten Lebensqualität einzubüßen. Pröll habe mit der Entscheidung gerungen: "Das Zuhause zu schleifen ist schwierig."
Franz Schauflinger wirkte entschlossener: "Gehen ist die einzige Alternative. Wir hatten das Wasser bis zur Decke. Wir ziehen nach Reichraming."
Weitere Hochwasseropfer, Günter Buschbeck aus Enns und Frau Weingärtner aus Breitenaich als auch Erwin Kastner, der Bürgermeister von Baumgartenberg, sehen keine Alternative zur Absiedelung.

"Schwierige Lebensentscheidung"
In Oberösterreich sind drei Absiedelungsprojekte entlang der Donau in Umsetzung bzw. beinahe abgeschlossen. Im Machland sind 254 Liegenschaften betroffen, wobei die Absiedelung dort bereits so gut wie abgeschlossen ist, in Enns-Enghagen 52 und wie bereits erwähnt im Eferdinger Becken 154.
Zur Thema Absiedelung sagt Landeshauptmann Josef Pühringer: "Wir fühlen uns verantwortlich. Die Machland-Bewohner werden das bestätigen können. Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden. Sicherster Schutz ist nicht ein Damm, sondern die Absiedelung." Pühringer und Anschober sind sich einig, "dass es für die Betroffenen eine schwierige Lebensentscheidung ist, einen Neuanfang zu wagen. Aus diesem Grund bieten wir eine umfassende und individuelle Information und Beratung an, geben aber auch genügend Zeit für die Entscheidung".

Derzeit stehen noch viele Bewohner des Eferdinger Beckens dem großangelegten Absiedelungsprogramm skeptisch gegenüber. Am Samstag, 28. Februar veranstaltet die "Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken" die Kundgebung "Hochwasserschutz statt Enteignung". Die Teilnehmer treffen sich um 14 Uhr auf dem Linzer Hauptplatz und gehen anschließend zum Landhaus.

33 Absiedler in Enns und Enghagen
In Enns war ursprünglich ein Damm geplant. "Durch Probleme mit dem Grundwasser war das nicht möglich und wir mussten auf ein Umsiedelungsprogramm umstellen", so Anschober. Alle 15 Absiedelungsangebote wurden in Enns in einer ersten Etappe bereits angenommen. In Enns-Enghagen wurden weitere 37 Liegenschaften geschätzt und 18 Eigentümer haben dem Land OÖ bereits die Absiedelung bestätigt.