160 neue Asylwerber für die Landeshauptstadt - 20 Zelte auf dem Sportplatz der Landespolizeidirektion Eisenstadt errichtet
EISENSTADT. 67 Asylwerber sind derzeit in der Burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt untergebracht. Am Donnerstag, dem 2. Juli, erreichte die Landespolizeidirektion (LPD) Eisenstadt die Meldung des Bundesministeriums für Inneres (BMI), dass 160 weitere Asylwerber in Eisenstadt einquartiert werden müssen. Kurzerhand wurden daher seitens der Polizei 20 Zelte vom Roten Kreuz organisiert und mit der Hilfe von insgesamt 50 PolizeischülerInnen errichtet.
8 Menschen pro Zelt
Zusätzlich zu den 39 Asylwerbern, die bereits seit acht Wochen im Turnsaal der Landespolizeidirektion auf ihren positiven Asylbescheid warten, kommen nun 160 hinzu. Dabei werden pro Zelt acht Menschen "wohnen". Trotz der insgesamt knapp 200 Personen, sieht sich die Polizei für den Massenansturm gerüstet. "Wir haben zwei WC-Container und einen Dusch-Container aufgestellt. Zusätzlich werden noch zwei bis drei Versorgungszelte aufgebaut", erklärt Helmut Marban von der Polizei.
Betreuung der Asylwerber
Die Betreuung der Asylwerber wird nach der endgültigen Fertigstellung der "Zeltstadt" allerdings jemand anderes übernehmen. "Das BMI hat eine eigene Firma mit der Betreuung der Asylwerber beauftragt, der dann auch die Verantwortung übertragen wird", so Marban.
"Müsste Prophet sein"
Wie lange die aus ihrer Heimat geflüchteten Menschen in der "Zeltstadt" verweilen müssen, kann naturgemäß nicht vorausgesagt werden. "Dazu müsste ich ein Prophet sein", so Marban. Fest steht jedenfalls, dass für die errichteten Notunterkünfte spätestens im Winter eine Alternative gesucht werden muss.
"Keine einfache Situation"
Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner bezeichnete die Situation um die Asylwerber als "keine einfache". "Mit der Notmaßnahme der Innenministerin, in Eisenstadt Zelte zu errichten, ist wohl niemand glücklich, da das Bestreben ja sein muss, menschenwürdige Unterkünfte zu schaffen", so Steiner. Da die Zuständigkeit in dieser Sache aber "beim Land Burgenland liegt" richtete Steiner einen Appell an Landeshauptmann Hans Niessl. "Niessl muss endlich tätig werden und für eine gerechte Verteilung sowie ordentliche Quartiere sorgen." Steiner selbst ist trotz der Verantwortung des Landes bezüglich Unterkünfte "mit verschiedenen Institutionen im Gespräch", um eventuelle Unterbringungsmöglichkeiten für Asylwerber in Eisenstadt zu organisieren.
"An die Wand gefahren"
Trotzdem sieht vor allem Robert Hergovich, designierter SPÖ-Klubobmann, die Schuld an der derzeitigen Lage bei Steiner. "Das Burgenland hat seine Asylplätze verdoppelt – dazu haben Steiner und die Landeshauptstadt bisher überhaupt nichts beigetragen. Dieses Versagen Steiners ist einer der Hauptgründe für die verfahrene Situation.“
Für Regina Petrik von den Grünen ist "jedes einzelne Zelt ein Symbol für das Versagen der Bundesregierung in der Asylpolitik".
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